5 Tage 5 Gletscher – Stubaier
Berlin im Winter ist wirklich kein Vergnügen. Es ist kalt, es ist grau, auf dem Fahrrad wird man nass und der ohnehin nicht immer freundliche Hauptstädter, gestresst vom weihnachtlichen Geschenke-Wahnsinn, ist noch schlechter gelaunt als sonst. Die Lösung lautet: Stadtflucht. Ab in den Süden – oder besser gesagt, rauf auf die Berge.
»Noch vor Weihnachten zum Ski- & Snowboardfahren in die Alpen fahren? Liegt da denn schon Schnee?« Unsere Antwort: Auf jeden Fall! Man muss nur hoch genug hinaus – und das ist in Tirol nun wirklich kein Problem. Gleich fünf Gletscherskigebiete, allesamt mit Bergstationen auf über 3000 Metern, laden ein, die Hänge von Oktober bis Mai hinunter zu düsen – teilweise sogar ganzjährig. 3.000 Meter über dem Alltag! Also auf nach Innsbruck, auf in die Freeride City Österreichs, um von urbanen Häuserschluchten in alpine Täler vorzudringen.
FÜNF GLETSCHER IN FÜNF TAGEN – EIN SELBSTVERSUCH
Als wir in Innsbruck landen, dämmert es bereits. Es ist (noch) kälter als daheim. Egal in welche Richtung wir schauen, wir blicken auf verschneite Gipfel. Die Vorfreude wächst. Der Mietwagen ist Gott sei dank groß genug, jetzt beginnt der angenehme Teil der Reise (schweres, sperriges Skigepäck + öffentlicher Nahverkehr in Berlin auf dem Weg zum Flughafen = Alptraum).
Wir verfolgen den ehrgeizigen Plan, in den kommenden fünf Tagen jeweils auf einem anderen Gletscher Ski zu fahren. Vom Stubaier Gletscher aus wird uns der Weg ins Zillertal zum Hintertuxer Gletscher führen und von dort über Sölden ins Pitztal, um dann im Kaunertal den Trip zu beenden. Fünf Tage, fünf Gletscher. Und alles mit einem Skipass. Oooyeah!
STUBAIER, DER EINSTEIGER-GLETSCHER
Aber fangen wir vorne an… Das Stubaital ist eines der größeren, gut erschlossenen Täler in Tirol. Die Ortschaften im direkten Einzug des Stubaier Gletsches beherbergen vor allem Hotels im mittleren Preissegment, die dennoch einen sehr hohen Service bieten, wie beispielsweise unser zauberhaftes Hotel Bergkranz im kleinen Dorf Mieders.
Familie wird im Stubaital groß geschrieben. Und wirklich alle großen und kleinen Wintersportler kommen am Top Of Tirol auf ihre Kosten. Dank Kinderskischule, Jugend-Camps, Freeride Trainings, Zauberteppich im Miniland, Eisgrotte, BIG Family Boardercross, Fun Slope, Funpark, Geschwindigkeitsmessstrecke und und und. Selbst eine Fahrt mit dem Pistenbulli ist möglich. Apropos Familienurlaub und “auf die Kosten kommen”: Für Kinder unter 10 Jahren in Begleitung eines zahlenden Elternpaars ist der Skipass am Stubaier gratis. Hinzu kommen moderne Lifte, die einen sanften Einstieg ins Gebiet garantieren. Bestes Beispiel und erst seit diesem Winter im Einsatz: die schicke neue Eisgrad Gondel. Langes Anstehen und Warten war gestern!
So, und damit genug der harten Fakten, wir stürzen uns jetzt ins Wintervergnügen und freuen uns auf unseren ersten Gletschertag!
Ihr habt noch keinen Nachwuchs, aber Eure Freunde bezeichnen Euch selbst gerne mal als “großes Spielkind”? Dann ab in den Stubai Zoo. Im hiesigen Funpark gibt es Kicker, Rails, Boxes in allen Größen und Schwierigkeitsgraden. Die Pro-Line links vom Lift wurde leider noch präpariert, sonst hätte ich weiter den doppelten Backflip trainiert (ha ha). Naja, dann eben im nächsten Leben.
Wer den ganzen Tag durch die Gegend cruised, der brauch auch was Vernünftiges im Magen. Hier können wir gleich zwei Empfehlungen aussprechen. Der Pasta-Fan sollte seine Pause im Eisgrad Restaurant machen. Im SB Restaurant gibt es neben den lokalen Evergreens mit Schnitzel und Co. auch die Pastamanufaktur, in der die Nudeln nicht nur frisch gekocht, sondern selber hergestellt werden. Genauso frisch zubereitete, aber etwas exklusivere Gerichte gibt es übrigens im Hauben-Restaurant eine Etage tiefer.
Wer lieber Pizza mag, der sollte einen Stopp am Gamsgarten im Restaurant Zur Goldenen Gams machen. Auf der Sonnenterasse sitzend frische Pizza aus dem Steinofen zu futtern, dazu ein wunderbares Bergpanorama – das ist schon nicht verkehrt. Nach dieser ausgewachsenen Mahlzeit könnt Ihr von hier bis ins Tal abfahren – oder hinab kugeln. Auf der langen, etwas anspruchsvolleren Route verbrennt ihr bestimmt gleich wieder einige Kalorien.
UNSER FAZIT ZUM STUBAIER GLETSCHER
Der Stubaier ist der perfekte Einstiegsgletscher aus der Tiroler Gruppe – egal ob man das erste Mal im Leben oder das erste Mal in der Saison auf den Brettern steht. Er ist auch der größte der fünf, dennoch bleibt das Gebiet stets überschaubar. Möchte ein Teil der Gruppe oder Familie noch eine Runde länger auf der Sonnenterrasse verweilen, kann der andere Teil schon mal eine weitere Abfahrt machen, ohne dass man Schwierigkeiten hat, sich wiederzufinden. Das kompakte Rundum-Sorglos Paket für Tag 1 im Schnee.
Leider geht so ein Skitag bloß immer viel zu schnell vorbei. Wir brechen am Nachmittag zufrieden auf in das nächste Tiroler Tal – auf uns wartet ein neuer Tag, ein neues Gebiet: Auf geht’s, ins Zillertal…
FÜNF TAGE, FÜNF GLETSCHER – WEITERE STOPPS
Am Hintertuxer wird es für das Out Of Office Team bei minus 15 Grad Celsius auf den scheinbar leer gefegten Pisten recht sportlich. Henryk erinnert sich an “wilde” Abfahrten in Kindheitstagen und schwelgt in Erinnerungen. Katharina friert. Hier könnt Ihr das Abenteuer nachlesen.
Nach Sölden fährt man nur zum Après Ski!? Denkste… Wir haben vor allem ein tolles Gletscher- und Wintersportgebiet entdeckt – mit moderner Architektur und jeder Menge Action auf und neben der Piste. Hier geht’s nach Sölden.
Zurück in die Vergangenheit. Der Pitztaler Gletscher hat sich den urigen Charme früherer Tage bewahrt. Raue Bergwelt trifft zuckersüße Köstlichkeiten – auf 3.440 Metern. Das alles, und noch viel mehr… könnt ihr hier nachlesen.
Vielleicht die letzte echte Bastion der Boarder in Tirol – der Kaunertaler Gletscher ist ein Urgestein der Boardkultur und macht auch keine Anstalten, dies zu ändern. Folgt uns die wunderschöne Alpenstraße hinauf bis zum Gletscher.
Ihr seid im Stubaital und es schneit wie verrückt? Unbeindgt beim Poder Department vorbeischauen – aber nicht vergessen: Checkt auch die kostenlosen Lawinencamps des SAAC vor Ort. Weitere Informationen zum Staubaier Gletscher findet ihr auch hier: www.stubaier-gletscher.com
Hinweis: Wir haben die fünf Tiroler Gletscher im Rahmen einer individuellen Recherchereise besucht. Dieser Artikel beruht auf einer Einladung, spiegelt aber uneingeschränkt die Meinung der Autoren wieder.