The Dolomites – die anderen Alpen
Es gibt Berge – und es gibt besondere Berge. Ich finde sie alle toll! Aber wie so oft ist das Besondere, das Ungewöhnliche, das Andersartige häufig noch ein klein wenig reizvoller. So geht es mir auch mit den Alpen. Die Zentralalpen, also die, die man sich gemeinhin zwischen Österreich und der Schweiz unter den Alpen vorstellt, sind großartig, majestätisch – einfach wunderschön.
Die Südalpen aber sind faszinierend, aufregend und vor allem massiv. Sie ziehen sich vom Luganer See durch Trentino-Südtirol bis nach Osttirol und Südkärnten. Und warum sie so anders sind? Abwarten, wir zeigen es Euch…
Liebe auf den ersten Blick
Willkommen in den Dolomiten, eine Gebirgskette der so genannten südlichen Kalkalpen. Sie beheimaten gleich eine ganze Reihe an Dreitausendern (um genau zu sein, es sind 64!) und gehören, nicht zuletzt dank ihrer einzigartigen Felsformationen, zu Recht seit einigen Jahren teilweise zum UNESCO Weltnaturerbe.
Soweit der fachliche Exkurs aus der einschlägigen Literatur. In der Realität sieht das dann so aus: Du steigst bei 30 Grad in Venedig aus dem Flieger, springst in den Mietwagen und fährst los. Zugegeben, du wunderst dich vielleicht kurz, dass das Navi dir anzeigt für die 180 km Strecke rund 3 Stunden zu benötigen. Sobald du die Autostrada bei Longarone aber verlässt, weißt du warum dem so ist. Die wirklich traumhafte Panoramaroute der Großen Dolomitenstraße führt über zahlreiche Pässe mit kilometerlangen Serpentinenstraßen. Du kurvst und kurvst und kurvst – und auf einmal fährst du auf eine Felswand zu. Das Bild, das sich vor dir eröffnet ist einfach nur unglaublich, einzigartig, beeindruckend. Dein erster Blick auf die Dolomiten.
Die Berge sind allgegenwärtig, wie spitze Kanten ragen sie aus dem Boden in den Himmel. Im Gegensatz zu den Zentralalpen gibt es in den Dolomiten weniger sanft ansteigende Hänge und grüne Almwiesen unterhalb der Gipfel – sondern nur blanken Fels. Während der Fahrt verrenke ich meinen Hals, um einen Blick auf die Giganten in den Wolken über mir zu erhaschen. Diese Fahrt auf der Großen Dolomitenstraße ist an und für sich schon ein absolutes Highlight – und ein Paradies für Rennradfahrer. Ihr wisst, ich stehe mit dem Zweirad ein wenig in Konflikt. Während mir meine Gazelle im heimischen Berlin lieb und teuer ist, steige ich sowohl vom Mountainbike als auch vom Rennrad gerne schnell wieder ab. Ich kann wirklich nur ungläubig mit dem Kopf schütteln, als wir zahlreiche hart strampelnde Einzelkämpfer mit glühenden Waden auf ihren Rädern lässig mit dem Auto überholen. Henryks Augen hingegen leuchten, als er mir vorschwärmt, welche wahnsinnigen Leistungen die Profis beim Giro d’Italiasich abverlangen, wenn Sie sich, wie zuletzt im Mai diesen Jahres, über die Passstraßen von Alpago nach Corvara quälen.
Same same, but different…
Unabhängig von meiner fehlenden Begeisterung für den Radsport, packt mich dennoch sofort der Sportsgeist. Henryk hatte ja bereits das Vergnügen, die Region Alta Badia sowohl im Wintern auf Skiern als auch schnellen Schrittes beim Salewa Mountain Training zu erkunden. Jetzt will auch ich endlich mehr sehen. Also nichts wie los – raus aus dem Auto und hinein in die Wanderstiefel. Wir lassen den Wagen beim Wanderparkplatz von Capahna Alpina stehen und folgen dem Wanderweg 11. Eins wird mir schon nach wenigen hundert Metern bewusst: Will man die Dolomiten bezwingen, kommt man auf jeden Fall ins Schwitzen. Rund eine Stunde geht es steil bergauf, bis wir die Hochebene des Fanes Massivs erreichen. Wir kreuzen den Alta Via Dolomiti und folgen weiter den Schildern in Richtung Lech de Limo. Die Aussicht – ein Traum. Und die genießen nicht nur wir!
Weitere drei Stunden und einige Fotostopps später rasten wir an der Malga Gran Fanes Alm, der einzigen Hütte weit und breit, bevor wir uns wieder langsam auf den Rückweg machen ins Tal. Nach insgesamt rund sechs Stunden Fußmarsch neigt sich mein erster Tag in den Dolomiten bereits dem Ende entgegen – aber glücklicherweise werden noch wietere folgen in dieser Bergwelt, die so anders ist, als man sie aus Österreich, der Schweiz oder den französischen Alpen kennt. Same, same, but different…
Für heute reicht’s, wir fallen erschöpft in unser Hotel-Bett in Corvara, am Fuße des Sassongher. Ein letzter Blick aus dem Fenster auf den Gletscher der Marmolada, dem höchsten Gebirgskette der Dolomiten. Diese Reise ist noch lange nicht zu Ende, schon morgen geht es weiter – und natürlich werden wir davon berichten…
Explore your way – in Alta Badia |
schrieb am[…] unserer ersten, anstrengenden und gleichzeitig wunderschönen Tour durch die Dolomiten, waren wir ordentlich […]
Florian
schrieb amEine traumhafte Gegend, immer eine Reise wert 🙂
Vielleicht schaffe ich es nochmal dieses Jahr dorthin
Grüße
Florian
Katharina
schrieb amHey Florian, wir drücken die Daumen, dass es klappt. Wir sind bestimmt auch im Winter noch mal vor Ort – vielleicht sieht man sich ja 😉
Sebastian
schrieb amDie Dolomiten finde ich aufgrund der Gesteinsformationen auch spitze. Ich finde die spitzen Steinformationen echt klasse. Super Artikel – danke Euch.
Gruß
Sebastian
Katharina
schrieb amDanke dir, Sebastian!
Ein 24-Stunden-Abenteuer in Bayern |
schrieb am[…] Meine Liebeserklärung an die Berge… So anders als die Alpen, die wir kennen – die Dolomiten. Keine Lust auf Berge? Ein Micro Adventure in […]