Nur so viel du tragen kannst
… Dieses Mantra begleitet mich seit einem traumatischen Besuch bei Ikea, als ich vor einigen Jahren vollgepackt mit Deko-Kerzen, Kissen und kleinen Beistelltischen mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Berlin Südkreuz aus meinen Weg in den Prenzlauer Berg antreten musste…
Auch in Bezug auf unsere Weltreise habe ich bereits fleißig Rucksäcke mit unterschiedlichen Packmaßen und Gewichten „probegetragen“ – um mir anschließend immer wieder vorzubeten: Du willst keine 20 kg über mehrere Stunden durch einen südamerikanischen Nationalpark schleppen. Du willst keine 20 kg auf einen neuseeländischen Vulkan tragen. Du willst keine 20 kg diskutieren, wenn das ostafrikanische Kleinflugzeug nur für 18 kg pro Person zugelassen ist (an dieser Stelle spreche ich noch nicht über mein persönliches Libelings-Thema Flugangst) …
Da ich – wie Henryk hier bereits richtig vermutet hat – unseren prall gefüllten Kleiderschrank durchaus zu schätzen weiß (um nicht zu sagen, ich liebe jedes noch so alte T-Shirt und finde es auch legitim, eine 15. Jeans zu besitzen), war das gestrige Probepacken meines Rucksacks ein mit Spannung erwartetes Highlight. Aber ich will diese Geschichte gerne von vorne beginnen…
5 steps to success – der perfekt gepackte Rucksack
Während Henryk sich, wie ihr vielleicht bereits gemerkt habt, lieber ausführlich mit pragmatischen Tipps, wie beispielsweise der Funktionalität seiner Kleidung auseinandersetzt, habe ich die Priorität eher auf die strategische Annäherung des gesamten, durchaus komplexen Themas „Packen“ gelegt und dazu schon vor einigen Wochen (um nicht zu sagen Monaten) einen Schlachtplan erstellt:
1. Recherche der ultimativen Packliste
Als absehbar war, dass wir möglicherweise in Betracht ziehen eventuell auf Weltreise zu gehen, hat es sich als wirklich hilfreich erwiesen, an verregneten Sonntagen in aller Ruhe diverse Foren und Blogs zu lesen. Meine erste Anlaufstelle war unter anderem die Website Weltreise Info von Frank Höfer, der wirklich ALLES rund um das Thema Weltreise abhandelt. Besonders hilfreich fand ich z.B. die Vorbereitungs-Checkliste, die ich auch bis heute immer wieder für mich überprüfe, um wirklich nichts wichtiges zu übersehen. Natürlich gibt es auf der Seite auch Tipps zu Ausrüstung und Packliste.
2. Systematisierung und Verwaltung
Natürlich war auch mir schnell klar, dass unsere individuelle Route und die persönlichen Bedürfnisse eine wesentliche Rolle beim Planen und Packen spielen werden. Und was macht eine top organisierte PR-Frau, wenn es gilt, einen Zeit- und Bedarfs-Plan zu verwalten? Richtig, sie legt eine Excel-Liste mit verschiedenen Tabs und dem obligatorischen Farb-Code an (Ampel-System: grün = on track; gelb = to do; rot = delayed), sorgt dafür, dass alle Beteiligten Zugriff haben (Dropbox) und stellt regelmäßige Status Updates sicher. So füllte sich nach und nach sowohl die Pack- als auch unsere allgemeine To-Do-Liste und wurde zu einem wichtigen Dokument, um den Überblick zu behalten.
Aber ich gebe zu: Manchmal muss man auch erst lernen derlei Listen zu lieben, nicht wahr Henryk?
3. Der richtige Rucksack
Da ich bisher keinen ordentlichen Trekking-Rucksack besaß, war es Zeit, sich einen eigenen, neuen zu besorgen (wie gut, dass ich im Oktober Geburtstag hatte! Danke Mama!). Die Auswahl des passenden Rucksacks war begleitet von diversen Beratungsgespächen im ein oder anderen Outdoorladen und den eingangs bereits beschriebenen Erkenntnissen, dass das gute Stück vor allem nicht zu schwer werden durfte. Ich entschoß mich also dazu, mich selbst zu überlisten und von Anfang an das Volumen des Rucksacks zu beschränken. Maximum 60 Liter!
Am Ende war es dann eine Mischung aus „Was fühlt sich auch über einen längeren Zeitraum noch gut an für Schultern und Rücken?“ und „Welche Funktionen/Eigenschaften sind mir wichtig?“, die zum Kauf führten. Neben der Größe war ich z.B. davon angetan, einen zusätzlichen Frontzugriff mit Reißverschluß zu haben, um nicht immer alles von oben nach unten stopfen zu müssen und ja… der Rucksack sollte auch irgendwie ein bißchen hübsch sein. Meine Wahl fiel schließlich auf den Tatonka Isis 60 – ich werde in den nächsten Monaten testen und berichten, ob es eine gute Entscheidung war!
4. Erstes Probepacken
Dank gut ausgestatteten Freunden und Verwandten und nach zusätzlichen entnervten Besuchen samstags nachmittags bei Globetrotter, Camp4 und wie sie alle heißen, habe ich nun mehr oder weniger alles, was ich mitnehmen will, zusammen. Ergo: Zeit fürs Probepacken!
Um euch einen entsprechenden Eindruck vom Inhalt zu verschaffen, habe ich alles dokumentiert:
Wir hatten uns im Vorfeld bei Muji in Berlin noch Reisebeutel gekauft, die man super nutzen kann, um z.B. Unterwäche, Socken usw. vom anderen Trekking Stuff zu trennen und zusätzlich Ordnung und Übersicht zu behalten.
Erstes Erfolgserlebnis: Alles passte (mehr oder weniger, ein paar Dinge kommen ja ohenhin besser ins Handgepaäck). Und dann kam schlußendlich auch der der wichtigste Moment: Das Wiegen! Und tata: Ich hatte 14,8 kg in meinen Tatonka gepresst!!! Herrlich, sogar noch etwas Luft im Gewicht nach oben und zumindest eine Weile lässt sich das gute Stück so auf dem Rücken aushalten!
5. Learnings und abschließende Optimierung
Natürlich gibt es immer noch etwas zu optimieren (daher heißt es ja auch „Probepacken“)… Der Rucksack ist trotz relativ leichtem Gewicht ordentlich voll (eine kleine Presswurst). Daher habe ich uns heute noch Kompressionsbeutel bestellt, mit denen die sortierten Klamotten in ein Vakuum pressen kann, um zusätzlich Platz zu sparen.
Auch wurde beim Probepacken klar, dass doch noch ein paar Kleinigkeiten fehlen. Aber wir haben ja noch vier Wochen … Ich für meinen Teil bin erst einmal äußerst happy!
Mirja
schrieb amMeine Güte, ich kann nicht glauben, dass es nur noch 4 Wochen sind, bis es los geht!! Viel weniger kann ich glauben, dass wir uns dann 6 Monate nicht sehen werden. Danke schon mal für diesen jetzt schon toll organisierten blog. … Dann weiß ich ja jetzt, was montags meine erste amtshandlung sein wird!
Katja
schrieb amoh, die vakuumbeutel sind der hit. nachdem mit jonnas klamotten der koffer eigentlich schon voll war, konnte das ganze auf mind. 2/3 komprimiert werden und ich musste in NZ nicht nur mit 1 Hhse und pulli auskommen. ich freu mich für euch und erwarte spannende abenteuer
out of office
schrieb am[…] finale Abgleich mit meiner perfektionierten ToDo-Liste […]
Memory in a bottle |
schrieb am[…] Thema, denn: Ist schon das Packen des Rucksacks VOR der Reise eine Wissenschaft für sich (wie früher schon berichtet), ist es beinahe noch komplizierter, will man von unterwegs mehr als die […]
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schrieb am[…] Übrigens: Weitere Gedanken zur ultimativen Packliste für eine Weltreise findet ihr hier – inklus… […]