Stubaier Gletscher, Österreich 

Ene, mene, miste…

27. November 2015

…was brauch man für die Piste? Ene mene muh, warum drückt der blöde Schuh? Ene mene moller, der Schmerz wird immer doller! Ene mene moi, der Skischuh, der muss neu! Wie ihr merkt, liegt meine Expertise nicht in Lyrik und Dichtkunst. Es zieht mich vielmehr nach Draußen, raus aus dem Büro und rein ins sportliche Vergnügen. Oder auch kurz und knapp: Ab, auf die Skier!

Dafür muss es allerdings erst einmal schneien – und das nicht zu knapp, bitteschön. Als ich im letzten Jahr im November morgens um fünf Uhr in der Früh die Münchner Wohnung verließ, um mich auf den Weg zum Stubaier Gletscher und zum SportScheck GletscherTesival 2014 zu machen, glaubte ich meinen Augen kaum: Yeah, alles war weiß. In der Nacht hatte es 15 cm Neuschnee gegeben – ein perfekter Saisonstart. Dieses Jahr zur gleichen Zeit sah es wettertechnisch noch ein klein wenig anders aus… Und auch in den kommenden Tagen sind wieder über 10 Grad angesagt. Menno…

Ene, mene, miste…

Ausbleibender Winter hin oder her. Ein wenig durften wir an den vergangenen Wochenenden trotzdem bereits ins Schnee-Vergnügen stürzen – schließlich gibt es Gletscher-Skigebiete. Und während Katharina am Stubaier an ihrer persönlichen Weihnachts-Wunschliste feilte, hatte ich mir fest vorgenommen, einen Nachfolger für meine 10 Jahre alten, ausgelutschten Skischuhe zu finden. Wer das schon einmal versucht hat, wird mir zustimmen: Neue Skischuhe finden – klingt nach einer einfachen Aufgabe, ist es aber nicht!

Ene, mene, miste…
Ene, mene, miste…
Ene, mene, miste…

Was nicht passt…

… wird passend gemacht! Das gilt leider nicht für Skischuhe. Die sind nämlich nicht nur schwer und müffeln zuweilen, sie sind vor allem hart bzw. aus einem Material, das wirklich keinen Millimeter nachgibt. Ja, man kann einen Skischuh über Schnallen justieren. Man kann den Innenschuh erhitzen und dem Fuß anpassen, man kann mit Einlagesohlen arbeiten oder, vorausgesetzt man hat das nötige Kleingeld, den gesamten Schuh ausschäumen lassen, um zu einem fest sitzenden Ergebnis zu kommen. Wenn es “nur” an einer Stelle drückt, kann sogar die Schale punktuell geweitet werden… Doch zuallererst muss man überhaupt einen möglichen Schuh-Kandidaten finden! Und das ist trotz riesiger Produktvielfalt alles andere als einfach. Vielleicht liegt es sogar an eben dieser großen Auswahl, dass ich wirklich gar keine Ahnung hatte, wie ich zwischen den Marken und Modellen mein zukünftiges Schuhwerk finden sollte? Ich näherte mich daher in kleinen Schritten.

Ene, mene, miste…

Versuch 1: Sonntagsfahrer oder Tourengeher?

Zu wissen, welcher Typ Skifahrer man selber ist, grenzt das Angebot zumindest schon mal ein: Gemütlicher Cruiser, Allrounder, Racer, Freerider oder Tourengeher…? Hmmm, das trifft irgendwie alles auf mich zu, je nach Lust und Laune. Dann muss man noch die Fußgröße (nicht Schuhgröße!) messen und darauf hoffen, dass der kompetente Fachverkäufer das richtige Modell aus dem Regal zieht. Dieser kann aber aufgrund der harten Kunststoffschale nicht fühlen, wo zu viel und wo zu wenig Platz im Schuh ist… Am Ende ist man also doch wieder auf sich selbst gestellt und muss ausprobieren, kritisch prüfen und hoffen, dass am Ende einer passt.

Mein Tipp: Events wie das SportScheck GletscherTestival (der mit über 1.000 Produkten größter Materialtest in den Alpen) sind die perfekte Gelegenheit, um das anvisierte Material vor dem Kauf intensiv auf der Piste auf Herz und Nieren zu prüfen. Das Herumlaufen im Shop alleine hat nämlich nicht sehr viel mit dem Einsatz am Berg zu tun…

Ene, mene, miste…
Ene, mene, miste…
Ene, mene, miste…
Ene, mene, miste…
Ene, mene, miste…

Ich testete an diesem Wochenende vier unterschiedliche Modelle, alles abfahrtsorientierte Freerideschuhe. Alle fühlten sich zunächst ganz gut an, trotzdem begab ich mich zwischenzeitlich in die Welt des Schmerzes. Mal drückte es an der Ferse, mal am Knöchel, mal auf dem hohen Spann. Oder der Schuh war zu weich… Lediglich ein Paar konnte mich überzeugen: Der Dalbello Panterra mit fünfter Schnalle für perfekt sitzende Ferse, Gehmechanismus, 120er Flex, austauschbare Zehen/Fersensohle, und natürlich diversen Feinjustierungsoptionen.

Ene, mene, miste…

Doch nur weil mir der Schuh ganz gut passte, kann ich leider keine allgemeingültige Empfehlung aussprechen. Die leidige Suche nach dem perfekt sitzenden Schuh (oder zumindest nach dem Modell, auf das man aufbauen kann)… auf diese Suche muss sich jeder Skifahrer und jede Skifahrerin am Ende selbst begeben. Und da nicht jeder die Möglichkeit hat, auf einem Test-Event unterwegs zu sein, habe ich einen zweiten Tipp für euch, um die endlose Suche zu verkürzen. Das Zauberwort, das ich vom Ausflug aufs GletscherTestival und diversen Gesprächen mit Fachleuten vor Ort als innovatives Highlight mitgenommen habe lautet “3D-Fußvermessung” oder auch “mifitto-ID”.

 

Schritt 2: Wer oder was ist Mifitto?

Die Firma mifitto hat ein Matchingverfahren, also eine Art Produktvorauswahl, entwickelt, das mittels 3D-Scanners beide Füße in wenigen Sekunden vermisst und diese mit den gespeicherten Innenmaßen unzähliger Schuhe und deren passform-relevanten Eigenschaften abgleicht. Das Ergebnis: Eine Trefferquote von rund 90%.

Kaum runter vom Berg bin ich in Berlin zur nächsten SportScheck Filiale gedüst und habe mir selbst ein Bild von diesem Angebot (und auch von meinen Füßen) gemacht: Anstatt an der riesigen Skischuhwand die Nadel im Heuhaufen zu suchen, stand ich (ohne Schuhe) ca. 5 Sekunden auf der Fußplatte des mifitto 3D-Scanners. Ein Knopfdruck und das war‘s! Auf Basis der entstandenen Fuß-ID empfahl mir das System nach Vorauswahl des Skischuhtyps drei konkrete Modelle in passender Größe. Diese neue Technik ist nicht nur ein Hingucker, Sie erspart dem Kunden wirklich extrem viel Zeit und dem Fachverkäufer zudem unendliche Laufwege. So bleibt mehr Zeit für das Beratungsgespräch. Ist der Fuß einmal vermessen und die Größe auf der eigenen ID Card hinterlegt, könnten die erhobenen Daten übrigens auch für den Kauf aller weiteren Sportschuhe genutzt werden – im Laden aber natürlich auch online. Zur Zeit sind wohl schon 1 Mio. vermessene Schuhe im System hinterlegt! Für mich eine echte Innovation und mega-spannend.

Allerdings… Keines der drei von dem schlauen Maschinchen vorgeschlagenen Schuhmodellen hatte ich vorab beim GletscherTestival an (falsche Reihenfolge, könnte man jetzt sagen!). Ich muss also noch herausfinden, ob einer dieser drei mir noch besser passt als der eigentlich für gut befundene “Panterra”. Hach, was soll ich sagen: Ein Grund mehr bald wieder in die Alpen zu fahren und weiter zu testen, testen, testen. Next stop, next try: Kitzbühel. Das Projekt Skischuh geht in die dritte Runde… Ick freu mir!

Ene, mene, miste…
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2 comments

    Hallo ihr beiden,

    also ich muss wirklich sagen, die Fotos von Henryk sind richtig klasse! Wer hat die denn gemacht? 😉
    By the way: Sehr schöner Bericht!

    LG Alex

    Antworten

    Na, das muss wohl am Modell liegen mein Guter.

    Antworten

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