Ein 24-Stunden-Abenteuer in Bayern
Zugegeben, einige unserer Freunde halten uns für verrückt, wenn wir immer mal wieder auch für (sehr) kurze Trips von Berlin aus aufbrechen in die weite Welt. „Das lohnt sich doch kaum!“ „Und dafür die lange Anreise?“ „Warum macht ihr das..?“ Warum nicht, lautet dann meine Standard-Gegenfrage.
Vier Tage Toronto und dafür ein Flug über den großen Teich? Ja – und hey, es war großartig. Ok, Bayern ist nicht Kanada – und die Anreise mit der Bahn über 8 Stunden bis nach Garmisch für 24 Stunden Outdoor-Abenteuer mag nicht jedem einleuchten. Für uns sind diese kurzen Auszeiten OUT OF OFFICE aber einfach das ultimative Alltags-Detox. Fünf Tage im Büro, einen raus – und dann bitte richtig!
18:00 UHR
RAUS AUS DER GROSSSTADT – REIN INS ZELT
Es ist Anfang Dezember. Leider kein Schnee, kalt ist es dennoch. In den letzten Nächten gab es regelmäßig Bodenfrost. In München steigen wir in die Regionalbahn in Richtung Garmisch. Am Bahnhof Farchant steigen wir aus und gehen die wenigen Meter bis zum örtlichen Trachtenvereinsheim zu Fuß. Schon jetzt haben wir die Großstadt abgeschüttelt. Willkommen in der bayerischen Provinz! Hier scheint die Welt noch in Ordnung: kaum Verkehr, kleine, urige Einfamilienhäuser, am Horizont die Alpen – fehlt nur das Läuten von Kuhglocken, um das süddeutsche Idyll vollends zu verklären. Das Team von Adidas Outdoor begrüßt uns zu unserem 24 Stunden Micro Adventure rund um die Zugspitze. Erster Programmpunkt: Besichtigung der Schlafstätte für die Nacht. Wir werden heute campen! Aber nicht irgendwie und irgendwo. Nein, wir schlafen in kuscheligen, kleinen Baumzelten – dreieckige und auf ein Minimum reduzierte funktionale “Hängezelte”, die mit Spanngurten an den umstehenden Bäumen fixiert werden, so dass sie gut einen Meter über dem Boden schweben. Perfekt, wenn der Untergrund einmal uneben ist. Weniger perfekt, wenn man dazu neigt, seekrank zu werden. Denn die sogenannten Tentsile Baumzelte erinnern mehr an schaukelnde Hängematten als an einen ordentlichen Camp Ground… Macht nix! Am Lagerfeuer stimmen wir uns mit Glühwein und Bratwurst auf die bevorstehende Nacht unterm Sternenhimmel ein.
8:00 UHR
LIEBLINGS-DISZIPLIN MTB… NOT!
Zerknautscht fühle ich mich am nächsten Morgen. Die Nacht war ein wenig unruhig und vor allem sehr, sehr kalt. Zum Glück lag Henryk neben mir. Dank unterschiedlicher Gewichtsverteilung bin ich quasi automatisch in seine Ecke des Zeltes gekugelt und konnte mich bibbernd an ihn kuscheln. Note to myself: Daunenschlafsack bis minus 5 Grad plus Onecie reicht mir nicht fürs Wintercamping – dicke Socken und Wärmflasche wären gut gewesen! Es folgt die obligatorische Katzenwäsche im Vereinsheim und dann ab ans Lagerfeuer zum wärmenden Kaffee. Zweiter Programmpunkt dieses Wochenendes ist nicht unbedingt meine Lieblings-Disziplin: Mountainbiken! Mein persönliches Fazit nach diversen Anläufen auf den bergtauglichen Zweirädern: Oft versucht – macht trotzdem keinen Spaß. Sei’s drum. Bei unseren Kurzzeit-Abenteuern geht es schließlich auch darum, die eigene Komfort-Zone zu verlassen – und in diesem speziellen gilt es zudem, die Klamotten von Adidas Terrex auf Herz und Nieren zu testen. Auch auf dem Bike! Also ab in den Sattel und die Pedale treten. Glücklicherweise geht es kontinuierlich bergauf. Die größte Hürde beim Mountainbiken liegt für mich nämlich nicht in der Anstrengung, wenn es mal steil nach oben geht, sondern im Downhillfahren bergab. Ich bin einfach ein zu großer Bremser (aka. Schisser)!
13:00 UHR
TAUSCHE DRAHTESEL GEGEN STEIGEISEN
Am Eibsee dürfen wir die Räder endlich abstellen. Zumindest ist mir jetzt warm! Kurze Stärkung, dann ab in die Gondel und hinauf zur Zugspitze – yeah! Berge, Schnee & Sonnenschein, das ist mein Metier. Spätestens beim Blick über das Panorama vor uns stellt sich wohl nicht länger die Frage, warum wir das Wochenende lieber in den Bergen als in Berlin verbringen. Büro – was war das noch mal???
Der Nachmittag ist dann absolut mein Ding – dafür fordert Henryk sich selbst (oder besser gesagt seine Höhenangst) mal wieder heraus. Unser Ziel ist der Schneefernerkopf, eine kurzer aber recht steiler Aufstieg. Schnell Klettergurte und Steigeisen angelegt und schon stapfen wir durch den Schnee, entlang des Berggrats arbeiten wir uns über ein loses Geröllfeld in Richtung Gipfel vor. Die Gespräche unserer Seilschaft verklingen, konzentriert setzen wir einen Schritt vor den anderen. Hält der nächste Tritt? Noch einmal sichern, dann stehen wir auf dem Bergplateau. Um uns herum eröffnet sich ein einzigartiges Panorama. Mit einem extrem breiten Grinsen genießen wir diesen Nachmittag OUT OF OFFICE, out of Berlin!
17:00 UHR
SAG ZU ABSCHIED LEISE SERVUS…
Vor 24 Stunden sind wie am Bahnhof Farchant angekommen. Nun stehen wir am gegenüberliegenden Gleis und reisen schon wieder ab. Hat es sich gelohnt, diese Micro Adventure? Na klaro. Wir sind erschöpft, müde, verschwitzt und stinkig – aber wir sind auch unglaublich glücklich, erfüllt, satt von diesem Outdoor-Tag. Die Alltags-Entgiftung war ein voller Erfolg, die Akkus sind aufgeladen. Grenzen? Gibt es nicht für uns. Kein Weg zu lang, keine Anreise zu weit. Weil das Leben “da draußen” einfach zu schön ist!
Wir bedanken uns bei Adidas Outdoor für die Einladung zu diesem Ausflug in die Berge und die Möglichkeit zum Materialtest der Terrex Produkte. Dieser Artikel beruht auf einer Kooperation, spiegelt jedoch uneingeschränkt die freie Meinung und persönlichen Eindrücke des Autors wieder.
Fotos: Out Of Office & Hans Herbig Photography