Alte Flamme Hamburg
Liebes Berlin, es tut mir sehr leid, aber ich muss dir etwas gestehen… Es gibt da eine andere, die ich echt gerne mag. Du weißt, ich schätze deine Ehrlichkeit, deine harte Schale mit weichem Kern. Du machst niemandem was vor – und grau steht dir auch wirklich gut. Meistens jedenfalls. Du bist eben mein Berlin. Aber du musst einfach verstehen – ab und an da sehne ich mich nach was Hübschen, „was fürs Auge“ eben. Und inzwischen fürchte ich, es könnte mehr sein als eine harmlose Schwärmerei. Ich glaub, ich hab mich etwas verguckt… in Hamburg!
Wir waren schon früher einmal zusammen, Hamburg und ich. Das ist aber beinahe zehn Jahre her. Ein kurzes Intermezzo, eher so etwas wie eine heiße Affäre. Nächtelang sind wir um die Häuser gezogen, haben gefeiert und getanzt. In den Jahren danach haben wir uns dann etwas aus den Augen verloren. Bis zum letzten Winter – da haben wir uns nach langer Zeit wiedergesehen. Bei Glühwein und Schmuddelwetter haben wir uns angenähert. Und es hat ordentlich geknistert zwischen uns. Jetzt haben wir erneut ein ganzes Wochenende miteinander verbracht – und es war toll…
You are my Number One!
Ok, Hamburg hat ordentlich Gas gegeben, um uns zu begeistern: Uns einquartiert in die Nummer Eins, das lässige 25h Number One in Bahrenfeld. Sie wusste genau, wie sie uns rumkriegt: Mit coolem Design zwischen Retro-Chic und Sichtbeton, zwischen Wohnzimmer und Freiräumen, mit einem ordentlichen Roof Top, ‘nem Platz in der Sonne und einem Burger de Luxe vom Burger de Ville (unsere Empfehlung: die Rosmarin-Pommes mit Parmesan). Dazu ein kühles Astra – ein großartiger Einstand für ein aufregendes Wiedersehen.
Almost 25h – unterwegs mit Emma und Klaas
Hamburg wäre nicht Hamburg, würde sie uns einfach uns selbst überlassen. Nein, wir hatten die besten Begleiter, die man sich vorstellen kann. “Emma” und “Klaas” waren den ganzen Tag an unserer Seite und entführten uns zunächst ans Ufer der Alster. Wir waren begeistert, wie viele Menschen hier mit SUPs und Kanus unterwegs sind. Lieber Wannsee, da kannst du einfach nicht mithalten. Am Winterhuder Markt mit seinem bunten Treiben fühlten wir uns aber dann doch an den Kollwitzplatz erinnert. Alles Öko, alles nachhaltig – du gute, heile Welt…
Aber sie kann auch anders, die Schöne von der Elbe. Emma und Klaas haben uns eine ganze Weile durch die Stadt gejagt, um uns das zweite Gesicht von Hamburg zu zeigen, inklusive Ritt durch den St. Pauli Elbtunnel. In Wilhelmsburg sind wir schließlich gestrandet wo die Möwen kreischen und alte Schiffscontainer sich in den Himmel stapeln. Dort hat Hamburg sich uns von einer anderen Seite gezeigt. Die Wilde, Verrückte, rough und ungeschminkt – beinahe ein wenig wie du, Berlin. Beim Artville auf dem Gelände des MS Dockville Festival gibt es noch bis Ende August eine Art Open-Air-Galerie zwischen Hafenindustrie und künstlerischem Underground. Dort strömt sie hin, die Jugend, voll Lebensdurst und Neugier. Und Hamburg stillt sie.
Let’s spend the night together…
Ganz ohne “Klassiker” geht es einfach nicht in Hamburg. Also ab zum Fischmarkt, rauf auf die Fähre – einmal Hafenpanorama mit anschließendem Sonnenuntergang, bitte. Und wenn dann die Nacht hereinbricht über der Stadt, dann gibt es diesen einen besonderen Ort, zu dem es sie alle zieht. Die Druffis und die Unterweltler, die Touris und die Party Animals, die glücklichen Paare und die Einsamen. Sie alle treffen sich früher oder später auf der guten, alten Reeperbahn.
Hamburg, meine Perle...
Zugegeben, an dieser Stelle büßt Hamburg ein wenig ein von ihrer Schönheit, denn Junggesellinnen im Dirndl braucht wirklich keiner. Zum Glück war (wie gefühlt fast das gesamte Jahr über) Sommer-Dom – oder für alle, die nicht so eng sind mit dem Norden: Kirmes, Rummel, Gaudi halt. Ein großartiger Platz, um in der lauen Sommerluft mit glänzenden Augen, verliebt zu schlendern.
Die einzig wahre Perle…
An unserem zweiten gemeinsamen Tag hat Hamburg noch einen weitren Trumpf aus dem Ärmel geschüttelt – nicht, dass sie uns nicht schon längst um den Finger gewickelt hätte. Ich sag nur: Elbstrand! Emma und Klaas blieben zu Hause und haben dafür ihren motorisierten Freund zur Verfügung gestellt. Also rein in den Mini, ab nach Blankenese, runter an den Strand, die Füße in den Sand und die Nase in den Wind halten. Bedächtig betrachten wir die vorbeiziehenden Tanker und kleinen Nussschalen.
Ja, ich bin noch immer etwas betrunken vor Glück, wenn ich an Hamburg denke. 25 Hours – ein ganzes Wochenende haben wir uns an der “Perle” erfreut. Und doch, Berlin, weiß ich im Grunde meines Herzens, dass ich hierher zu dir gehöre. Wir sind ein eingespieltes Team, du und ich. Du bist vielleicht keine Perle, aber du bist meine bunte, kleine Glaskugel, voller Leben, voller Überraschung. Nur bitte verzeih, wenn ich auch in Zukunft noch ab und zu von Hamburg träume. Und wer weiß, vielleicht führen wir drei einfach mal eine offene Beziehung…
Wir bedanken und beim 25Hours für die Einladung nach Hamburg und für tolle Einblicke in die schönste Stadt des Nordens. Mehr Informationen: www.25hours-hotels.com