British Columbia, Kanada (Werbung) 

Ocean Vibes auf Vancouver Island

22. Januar 2025

Die Münchner fahren an den Gardasee, die Hamburger nach Sylt. Uns Berliner zieht es in die Uckermark oder auf den Darß… Doch wie sieht das aus bei den Menschen aus Vancouver – der Stadt, die beim „Global Liveability Ranking“ seit Jahren ganz oben mitspielt? Geht da sogar noch mehr im Umland, wenn man die Stadtgrenzen verlässt?

Wir sind der Sache nachgegangen. Allerdings ist die Antwort auf diese Frage, wie sollte es auch anders sein, abhängig davon, wen man fragt. Bergfreunde fahren gerne ins nur knapp eine Stunde entfernte Whistler oder weiter in die Rockies. Andere bevorzugen das Meer – unzählige private Boote liegen dafür direkt im Hafen der Stadt. Wer kein eigenes Boot hat, packt das Surfbrett ein und nimmt die Fähre nach Vancouver Island. Denn, glaubt es oder nicht: Auch im kalten Pazifik vor der kanadischen Küste werden Wellen geritten. Auf Vancouver Island gibt es einige einzigartige Spots. Aber das ist längst nicht alles, mit dem die Insel punktet.

Trotz ihrer isolierten Lage im Nordpazifik bietet Vancouver Island eine unglaubliche Vielfalt. Neben der beeindruckenden Tierwelt mit Schwarzbären, Pumas, Wölfen und Elchen sowie Wale, Robben und Otter entlang der Küste beherbergt die Insel auch große zusammenhängende Flächen gemäßigten Küstenregenwalds. Douglasien, Riesen-Lebensbäume und Sitka-Fichten erreichen hier gigantische Wuchshöhen von bis zu 90 Metern. Nicht umsonst gilt Vancouver Island also als ein absolutes Must-See auf jeder Reise durch British Columbia. Deshlab, nichts wie hin… nach Vancouver Island!

Hello P A C I F I C
Ocean Vibes auf Vancouver Island

Die Pazifikinsel ist am einfachsten von den Fährterminals in Tsawwassen bei Delta (wo sich auch die Rental-Station unseres Canadream Campers befindet) oder Nanaimo aus zu erreichen. Die Überfahrt dauert in der Regel weniger als zwei Stunden.

Wir haben Glück und erwischen auf unserer Anreise einen traumhaften spätsommerlichen Sonnenuntag. Bei milden Temperaturen entspannen wir an Deck und genießen den Blick auf zahlreiche kleine, grüne Eilande in der Meerenge zwischen Festland und der Hauptinsel. Neben uns wird die Gitarre herausgeholt, andere Gäste lesen oder sitzen lachend in kleinen Gruppen zusammen. Gestresst ist hier wirklich niemand. Aber wie könnte man auch – bei der Aussicht.

Ocean Vibes auf Vancouver Island
Ocean Vibes auf Vancouver Island

Nicht Vancouver, sondern Victoria auf Vancouver Island ist die offizielle Hauptstadt der kanadischen Provinz British Columbia. Sie liegt ganz im Süden der Insel, nur wenige Kilometer vom Fähranleger in Swartz Bay entfernt. Victoria ist ein pulsierendes Städtchen, das bekannt ist für seine historischen Gebäude aus der Kolonialzeit und imposante Gärten.

Uns zieht es allerdings nach der Ankunft gleich weiter in Richtung Ucluelet und Tofino im Pacific Rim Nationalpark an der wilden und rauen Westküste, wo die Surfer Community sich tummelt und die für ihre lockere und entspannte Atmosphäre bekannt ist. Und tatsächlich: Je näher wir dem Ziel kommen, desto häufiger sehen wir Surfbretter auf den Dächern entgegenkommender Pick-ups. Normalerweise kribbelt es dann immer in meinen Fingern. Mein Wunsch, in den eiskalten Pazifik zu springen, hält sich jedoch in Grenzen. Ich freue mich vielmehr darauf, unseren Camper endlich abzustellen, ins Hotel einzuchecken und dann nur noch auf das weite Meer zu schauen. Denn Achtung: Vancouver Island ist nicht klein (die Insel entspricht in etwa der Größe von Belgien), und die Distanzen sind nicht zu unterschätzen.

Das Black Rock Oceanfront Resort. Im Einklang mit der Natur.

„Laut Navi sollten wir gleich da sein.“ Ich wundere mich ein wenig, denn beim Blick auf die Karte scheint nicht mehr viel zu kommen: rechts Wald, links das Meer. Ein großes Hotel sehe ich jedenfalls nicht. Dass genau das Teil des Konzepts ist, werde ich fünf Minuten später erfahren – beziehungsweise erleben. Wir halten auf einem Parkplatz, auf dem recht viele Autos stehen. Trotzdem wirkt alles für kanadische Verhältnisse beinahe klein und beengt. Das liegt unter anderem daran, dass die üppige Natur hier die Oberhand hat und jeder freie Zentimeter von satt-grünen Pflanzen bedeckt scheint. Das dezente Hauptgebäude thront am Rand einer Klippe, weitere kleine Gebäude aus dunklem Holz blitzen zwischen den Nadelbäumen hervor. Sie fügen sich harmonisch in die Umgebung ein. Ein schöner Umgang der Architektur mit der Natur, wie ich finde.

Ocean Vibes auf Vancouver Island
Ocean Vibes auf Vancouver Island
Ocean Vibes auf Vancouver Island

In der Lobby wird schnell klar, dass Surfen hier eine große Rolle spielt. Das Thema Ozean zieht sich wie ein roter Faden durch das gestalterische Konzept. An den Wänden hängen große Schwarz-Weiß-Fotos vom gewaltigen Ozean, geschnitzte Walflossen treffen auf Treibholz-Skulpturen, und die Wand hinter der Rezeption zeigt eine einzige blaue Welle. Das rieisige Panoramafenster mit freiem Blick auf den Pazifik zieht uns sofort in seinen Bann. Die Macher des Hotels haben einen einzigartigen Wohlfühlort geschaffen, der nicht nur Wassersport-Enthusiasten anspricht, sondern jeden, der die Küste und das Meer liebt.

Ocean Vibes auf Vancouver Island
Ocean Vibes auf Vancouver Island
Ocean Vibes auf Vancouver Island
Ocean Vibes auf Vancouver Island
Ocean Vibes auf Vancouver Island
Ocean Vibes auf Vancouver Island
Ocean Vibes auf Vancouver Island

Unterwegs auf dem Wild Pacific Trail

Die Lage des Black Rock Oceanfront Resorts ist wirklich spektakulär. Wir schlendern hinunter ans Wasser, schauen zurück zu den Gebäuden auf den Klippen, beobachten Möwen und sammeln Muscheln am Strand. Unsere Entdeckungstour führt uns über Stock und Stein, immer mit Blick auf den Ozean zur einen und üppigen Grün zu anderen Seite. Ob wir noch auf dem Hotelgelände sind, ist nicht auszumachen. Zäune gibt es hier keine – ein wunderbar dezenter und respektvoller Umgang mit der Natur.

Unser Weg führt vorbei an Bäumen mit bizarr verdrehten Stämmen, mit Flechten behangenen Zweigen und überdimensionierten Farnen, die grüne Wände um uns herum bilden. Zahlreiche Bänke mit freiem Blick auf das Meer laden zum Verweilen ein. Wie es hier wohl bei Sturm aussieht? Staunend folgen wir dem schmalen Trail entlang der Küste. Dass dieser kleine Pfad direkt am Hotel bereits zum Wild Pacific Trail, einem von unzähligen atemberaubenden Wanderwegen auf Vancouver Island gehört, erfahren wir erst später.

Ocean Vibes auf Vancouver Island
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Ocean Vibes auf Vancouver Island
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Ocean Vibes auf Vancouver Island
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Ocean Vibes auf Vancouver Island
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Cold Hawaii

Am nächsten Tag brechen wir auf, um an den Long Beach zu fahren. Statt Badehose haben wir allerdings Gummistiefel und Daunenjacken im Gepäck. Es ist noch neblig, feucht und kalt, aber laut Wettervorhersage soll es am Nachmittag aufklaren. So richtig glaube ich jedoch noch nicht daran.

Wir fahren Richtung Norden und steuern den über 16 Kilometer langen Sandstrand an, einem der längsten an der Westküste von Vancouver Island. Die konstante Brandung macht Long Beach zu einem der beliebtesten Surfgebiete in British Columbia. Gigantische Felsen, die am Ufer und in der Brandung liegen und als „Incinerator“ und „Lovekin Rocks“ bekannt sind, haben diesem Strand bekannt gemacht.

Unser Junior wird magisch von den Felsen angezogen – und natürlich müssen Mama und Papa auch mit hinaufklettern.Das Ganze gestaltet sich als etwas anspruchsvoller, als gedacht – doch der Blick von oben auf die nebelverhangene Bucht und das strahlende Gesicht unseres Kindes lassen alle Mühen (und die Sorge vor aufgescheuerten Knien) schnell vergessen. Mit etwas Glück kann man hier nicht nur die Surfer beobachten, sondern auch Wale. Dieses Glück haben wir heute allerdings leider nicht…

Ocean Vibes auf Vancouver Island
Ocean Vibes auf Vancouver Island
Ocean Vibes auf Vancouver Island

Ich könnte stundenlang den Wellenreitern zusehen. Als Katharina mich fragt, ob ich auch Lust darauf hätte, antworte ich jedoch mit einem entschiedenen „Nein“. Bei 15 °C und Nieselregen ziehe ich unser gemütlich warmes Apartment im Black Rock Resort mit Badewanne und Kamin dem dicken Neoprenanzug eindeutig vor. Allerdings hätte ich große Lust, vor dem Abendessen mit der Familie noch den Jacuzzi mit Blick auf den Pazifik auszutesten.

Gesagt, getan! Und anschließend genießen wir köstliche Burger im Hotelrestaurant Currents.

Ocean Vibes auf Vancouver Island
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Ocean Vibes auf Vancouver Island

Orcas, Adler und jede Menge Flair

Am nächsten Tag steht Whale-Watching auf dem Programm, und statt mystischem Nebel strahlt heute die Sonne. Alles richtig gemacht! Walbeobachtungen werden sowohl von Ucluelet aus angeboten als auch von Tofino. Wir entscheiden uns, von Tofino aus zu starten, denn schließlich wollen wir auch dem wohl berühmtesten Surfer-Städtchen auf der Insel noch einen Besuch abstatten.

Schon bei der Ankunft in Tofino fällt ein kunstvolles Willkommensschild ins Auge, verziert mit fantastischen Schnitzereien von Adlern, Fischen und weiteren Symbolen. Die Region rund um Tofino gehört nach wie vor den First Nations, konkret den Nuu-Chah-Nulth, die hier seit Jahrhunderten leben. Die Kultur und Identiät der First Nations ist tief mit der Natur verbunden, viele Gebiete in Kanada stehen heute unter ihrem Schutz. Bei Bauvorhaben haben sie Mitspracherecht, was dazu beiträgt, dass der Charakter der Landschaften glücklicherweise weitestgehend bewahrt bleibt. Die Mischung aus Totems und traditioneller Kunst mit modernen Einflüssen ist auf jeden Fall immer wieder beeindruckend und besonders.

T O F I N O
Ocean Vibes auf Vancouver Island

Tofino gilt als das Surferparadies Kanadas. Die kleine Stadt lebt von ihrem besonderen Charme. Große Touristenattraktionen gibt es hier nicht, stattdessen eine traumhafte Umgebung, in der man die Seele baumeln lassen kann. Es ist der perfekte Ort, um der Hektik des Alltags zu entfliehen.

Den Ortskern kann man problemlos in ein bis zwei Stunden erkunden. Die Hauptstraße mit kleinen Boutiquen, Surfshops und gemütlichen Cafés zieht sich einmal entlang der Küste. Immer wieder laden kleine, verwinkelte Gassen ein, nach rechts und links abzubiegen und sich treiben zu lassen. Und genau das ist auch unser Ziel.

Nach einer köstlichen Stärkung im Shelter Restaurant – Tofino hat kulinarisch wirklich einiges zu bieten – legen wir schließlich die Rettungswesten an und starten unsere Bootsfahrt mit Jamie’s in der großen Hoffnung, nun endlich auch Wale in freier Wildbahn zu sehen. Bereits im Hafen treiben Seeotter an uns vorbei, und in einer der Tannen sitzt ein Seeadler. Keine zehn Minuten später ist es dann soweit: Wir sehen die erste schwarze Rückenflosse aus dem Wasser ragen. Eine Orca-Familie ist in der Nähe, vermutlich auf der Jagd. Zum Schutz der Tiere müssen wir etwas Abstand halten, doch auch ohne Fernglas sehen wir mindestens drei Tiere, die immer wieder an die Wasseroberfläche kommen. Im Laufe der zweistündigen Tour werden wir noch den gewaltigen Rücken eines zehn Meter langen Grauwals bestaunen. Bären, die bei Ebbe gerne an den Strand kommen, um Muscheln zu suchen, sehen wir heute leider nicht. Aber auch so ist dieser wunderbar sonnige Nachmittag in Tofino unvergesslich.

Ocean Vibes auf Vancouver Island
Ocean Vibes auf Vancouver Island
Ocean Vibes auf Vancouver Island
Ocean Vibes auf Vancouver Island
Ocean Vibes auf Vancouver Island

Auch wenn sich die kleine Gemeinde Tofino mit ihrer beeindruckenden Naturkulissen den Ruf eines verborgenen Juwels bewahrt hat, ist sie doch bei den Bewohnern Vancouvers auch der Anlaufpunkt für einen Wochenend-Trip. Viele wohlhabende Städter haben hier sogar ein eigenes Beach Haus. Und zugegebenermaßen, das ist wahrscheinlich auch besser als Gardasee, Sylt und Uckermark zusammen…

See you! VANCOUVER ISLAND
Ocean Vibes auf Vancouver Island

Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit CanaDream Campervans und dem Black Rock Oceanfront Resort. Er beruht ausschließlich auf eigenen Eindrücken und persönlichen Erfahrungen der Autoren. Mehr Informationen zu unserer wunderbaren Unterkunft auf Vancouver Island findet ihr auf der Website des Hotels.

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