Blick in die Zukunft – am Hochkönig
Was bitteschön ist eine Smart Ski Goggle? Genau diese Frage stellte ich mir, als ich zu einer Ski- und Snowboardtour am Hochkönig eingeladen wurde, um diese noch recht neue Innovation im Wintersport zu testen.
Eine Datenskibrille mit GPS und eingebauten Monitor – alle Skigebietsinfos direkt vor Augen… Das klang spannend. Heute weiß ich: Wären Marty McFly und Doc Brown bei ihrem Trip „Zurück in die Zukunft“ im Jahr 2015 statt auf dem Hoverboard auf Snowboard oder Skiern unterwegs gewesen, sie hätten mit Sicherheit große Freude mit der Brille gehabt. Denn spaßig ist dieses futuristische Spielzeug in jedem Fall!
Smart, smarter, smart Google…
Der Umgang mit der Datenskibrille ist recht intuitiv. Hat man den kleinen Monitor unten rechts einmal auf das eigene Sichtfeld ausgerichtet, setzt man die Brille nur noch auf, senkt den Blick auf den Bildschirm und kann gleich diverse Informationen ablesen: Den aktuellen Wetterbericht, Status der Pisten und Lifte oder auch die zurückgelegten Höhenmeter. Gesteuert wird das Menü der Brille dabei über eine Fernbedienung am Handgelenk. Selbst mit Skihandschuhen ist das problemlos möglich.
Die Smart Goggle kann aber noch einiges mehr. So zeigt sie beispielsweise auch die eigene Geschwindigkeit auf der Piste an. Das hatte allerdings zur Folge, dass insbesondere der männliche Teil unserer illustren Gruppe freiwilliger Tester augenblicklich in einen Geschwindigkeitsrausch verfiel. Die Spiele waren eröffnet! Als der erste dann auch noch herausfand, dass die Anzeige der Brille ab 60 km/h rot aufleuchtete (ich würde das eher als Warnung interpretieren, aber mich fragte ja niemand!), packte die Jungs natürlich erst recht der Ehrgeiz, diesen kritischen Bereich zu toppen… Übrigens: Wer auf der Jagd nach neuen Geschwindigkeitsrekorden versehentlich im Gebiet verloren geht, findet dank GPS über die integrierte App der Skiregion Amadé jederzeit den Weg zum nächsten Lift innerhalb der fünf Verbandsgebiete. Zumindest theoretisch!
Da geht doch noch mehr!
Nach einem intensiven Tag auf der Piste mit der Datenskibrille auf der Nase ist klar: Eine interessante Erfahrung ist das Boarden mit den zusätzlichen Infos vor Augen in jedem Fall. Der kleine Monitor am unteren Brillenrand schränkt das Sichtfeld dabei nicht ein, sondern erleichtert vielmehr die Orientierung im Skigebiet – wobei eine gewisse Grundkenntnis der Pisten und Lifte trotzdem vorausgesetzt wird beziehungsweise man (noch) nicht komplett auf den Pistenplan in der Tasche verzichten kann. Technische Schnittstellen zum eigenen Smartphone sind angelegt und via Bluetooth abrufbar – das erweitert den Service noch um ein vielfaches. Im Prinzip kann man sich sogar SMS oder Emails auf dem Brillendisplay anzeigen lassen und auch die Playlist auf dem Handy beim Fahren steuern.
Einziges kleines “aber”: Die gesamte Technik steht noch deutlich am Anfang. Das Design und die Navigation sind recht einfach gehalten und Aufbereitung und Umfang der Inhalte nicht vergleichbar z.B. mit einer entsprechenden mobile Tracking-App für das Smartphone. Da geht also noch was!
Darüberhinaus muss man sich auch immer fragen, wieviel Technik auf der Piste überhaupt notwendig ist, zumal das Einstellen der Anzeige, die Abfrage der neuesten Pisteninformationen und die Updates zu Liftöffnungszeiten usw. auch durchaus Zeit in Anspruch nehmen. Zeit, die man ebensogut ungestört auf den Pisten mit Freunden und Familie verbringen könnte…
Last but not least geben wir durch die Datenbrille auch viel von uns Preis. Die individuellen Nutzerdaten zu gefahrenen Kilometern, Routen und Geschwindigkeit, Aufenthalten in Hütten und benutzten Liften… Die Smart Goggles zeichnen alles auf. Interessant für den Nutzer, will er sein eigenen Fahrverhalten analysieren – aber vor allem auch relevante Daten für die Vermarkter der Skigebiete, die uns irgendwann in ferner Zukunft Angebote und Werbung direkt auf die Brille schicken könnten. Sicherlich noch Zukunftsmusik – aber das Spielchen kennen wir ja… Irgendwann denken wir zurück an “die Zukunft” und zwischenzeitlich ist alles möglich!
Und was bleibt?
Was bleibt sind neben einer witzigen Erfahrung mit der Datenskibrille vor allem wunderschöne Eindrücke von einem tollen Skigebiet. Entlang der so genannten Königstour mit einzigartigen Panoramen auf den Hochkönig kann man auf 32 durchgehenden Pistenkilometern rund 6.700 Höhenmeter zurücklegen und sowohl auf anspruchsvollen als auch auf familienfreundlichen Abfahrten grandiose Tage verbringen. Und da gilt dann auch: Die Schönheit der Berge kann eine Datenbrille weder speichern noch auswerten.
Mehr Informationen zur Datenskibrille in der Skiwelt Amadé unter: www.skiamade.com
Die Smart Ski Goggle kann für 19,- Euro/Tag an 25 Intersport-Verleihstationen im gesamten Gebietsverband ausgeliehen werden. Darüberhinaus bieten verschiedene Hersteller eigene Datenbrillen an, z.B. von Oakley (ab 650,- Euro).
Wir bedanken uns bei Ski Amadé für die Möglichkeit zum Testen der Datenskibrille und für tolle Tage am Hochkönig.
Ode an das Pisten-Picknick |
schrieb am[…] nun das Angebot, ohne Henryk und seinen sportlichen Ehrgeiz, das Skigebiet Hochkönig nicht nur, wie zuletzt berichtet, durch die neuen smarten Datenskibrillen zu entdecken, sondern vor allem auch die kulinarische Seite der Region Ski Amadé kennenzulernen. Soll heißen: […]