Der Bliesgau – ein Entdeckerwochenende im Saarland
Urlaub in Deutschland. Die einen lieben es, andere können sich nur wenig dafür begeistern. Wir finden, Deutschland ist in jedem Fall eine Reise wert. Denn seien wir alle mal ehrlich: Eigentlich haben wir doch gar keine Ahnung, wie schön unsere Republik wirklich ist. Oder wer von euch war schon mal im Bliesgau?
Eine eher ungewöhnliche Einladung flatterte vor einigen Wochen in unseren Email-Briefkasten. „Lust auf eine Challenge?“ Aber immer doch! Absender dieser Botschaft und damit Herausforderer war die Tourismus Zentrale Saarland, die nicht nur uns, sondern auch noch zwei weitere Blogger(-Teams) einlud, sich verschiedenen Aufgaben in den unterschiedlichen Naturregionen des kleinen westdeutschen Bundeslandes zu stellen: Bolle & Marco von Komm wir machen das einfach entdeckten den Hunsrück-Hochwald, Elisa von Take an Adventure erkundete den Naturpark Hunsrück-Saar. Und wir? Uns verschlug es in das uns bis dato vollkommen unbekannte Biosphärenreservat Bliesgau… Na dann, lasset die Spiele beginnen!
Im Wald …
Kaum gelandet in Saarbrücken standen wir nur wenig später bereits mitten im Wald! Was genau nun auf uns zukommen würde, wussten wir nicht. Und auch nicht, was es mit dem seltsamen hölzernen „Pferdchen“ auf sich hatte, das wir unter einem Zelt auf einer einsamen Lichtung entdeckten… Aber nun gut – wir sind große Freunde davon, Dinge einfach auf uns zukommen zu lassen… Und das, was da auf uns zukam, näherte sich in Gestalt von Lothar Willhelm, Leiter des Projekts WaldWerken. „WaldWerken sucht den Luxus in der Einfachheit. Beim Gestalten mit Holz – dort, wo es wächst: Im Wald auf einer Lichtung, wo Vogelgezwitscher das lauteste Geräusch ist,“ erklärte Lothar uns. Ein schönes Konzept. Und so machten auch wir uns eifrig ans Werk. Ein Birkenstamm, eine Axt und eine Hobel wurden unsere Begleiter für die nächste Stunde. Das Ziel: Einen Holz-Hammer schnitzen. Das „Pferdchen“ diente dabei übrigens zur Fixierung des Rohlings für den Feinschliff, wie wir lernten.
So werkelten wir eine ganze Weile vor uns hin. Begleitet vom Gesang der Vögel und dem Rauschen der Blätter in den Baumkronen. Von 100 auf 0 in weniger als 60 Minuten… Wir begannen zu ahnen, dass die eigentliche Challenge im Saarland darin bestand, zu Lernen, zur Ruhe zu kommen. Eine sehr wohltuende Lektion in Sachen Entschleunigung…
… und auf der Wiese
Tiefenentspannt ging es weiter an diesem Nachmittag, denn wir hatten noch eine weitere Verabredung. Auf dem Marienhof von Gabriele Geiger bekamen wir eine Einführung in die Kräuter- und Pflanzenwelt des Bliesgaus. Unsere Aufgabe: Einen Kräuterhonig anmischen. Das klang einfach – war es aber nicht, schließlich kennen wir Stadtkinder uns herzlich wenig aus mit dem grünen Kraut am Wegesrand. Gabriele war uns glücklicherweise eine geduldige Lehrerin und stand uns beim Sammeln und Pflücken mit ihrem umfangreichen Wissen zur Seite. So ließen wir den Fingerhut stehen und rührten stattdessen aus Löwenzahn, Thymian und Spitzwegerich ein natürliches Mittel gegen allerlei Wehwehchen an. Die restlichen Kräuter wurden in einen Quark gemischt, den wir zum Ende des Tages gemeinsam mit frisch gebackenem Brot verkosteten. Eine „Herausforderung“ ganz nach unserem Geschmack…
Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen.
CiceroDer hungrige Anton
Nachdem wir die handwerklichen Herausforderungen allesamt mit Bravour gemeistert hatten, waren wir bereit für ein höheres Level. Geduld stand auf dem Programm. Die nächste Challenge trottete mit gemächlichen zwei PS auf uns zu: Anton und Lotti, so ihre Namen, zwei robuste kleine Eselchen mit ausgewachsenem Dickkopf. Eine Eselwanderung wollten wir schon immer einmal machen – entsprechend aufgeregt waren wir, als wir uns zusammen mit Hannes Ballhorn und seinen Tieren vom Hof Sonnenbogen aufmachten ins Herz des Biosphärenreservats.
Und ja, Anton und Lotti nahmen das mit der Challenge wirklich ernst. An jedem Blümchen wollten sie schnuppern, jeden Grashalm probieren. Wir sprachen mit Engelsgeduld auf die beiden ein, zogen mit Vehemenz am Zügel und überließen schlussendlich dann doch den beiden das Tempo. Merke: Eine Wanderung mit Esel hat ihr eigenes Temperament. Einmal mehr bekamen wir eine Lektion in Ruhe und Entschleunigung. Und ganz nebenbei durften wir auch noch die wunderbare Aussichten über den Bliesgau genießen. Danke Lotti, danke Anton und vor allem auch einen dickes Dankeschön an Hannes für den wunderbaren Vormittag.
Einfach mal abhängen…
Bei unserer nächsten Aufgabe gab es weder menschliche noch tierische Unterstützung. Ausgestattet mit einer Karte, die eher an eine handgeschriebene Schatzkarte erinnerte, und einem Funktionssäckchen wurden wir vollkommen auf uns allein gestellt am Stadtrand von Blieskastel „ausgesetzt“. Wir sollten einfach nur abhängen. Aha! Die Aufgabe: Eine der versteckten „Baumel-Stationen“ im Blieskasteler Wald finden und ein Beweis-Foto davon machen, wie wir zwischen den Bäumen schaukeln. In den Funktionssäckchen versteckten sich nämlich Hängematten und die „Baumel-Stationen“ sind ausgewählte Baumgruppen an besonders schönen Plätzen im Wald, die man zum Chillen nutzen darf. Was für eine geniale Idee. Dank der baumschonenden Aufhängungen werden die Stämme nicht verletzt – gleichzeitig wird die Natur zum Wohnzimmer.
Allein die Erkundungstour durch den Forst ist ein Spaziergang für die Seele. Nach einigem Suchen haben wir schließlich auch eine der Baumel-Stationen entdeckt – und uns noch eine ganze Weile hin und her schaukeln lassen. Beweisfoto: Check!
Unterwegs auf dem Felsenpfad
Unsere letzte Aufgabe wartete im Kirkeler Wald auf uns in Form von mehreren Buntsandsteinfelsen. Wer hätte geahnt, dass die Region Saar-Pfalz ein echtes Climbers Paradise ist? Wir zumindest nicht. Und dass vor allem für Henryk Höhe immer eine echte Herausforderung bedeutet, ist ja bekannt. Zum Glück waren wir bei dieser Challenge nicht komplett auf uns allein gestellt, sondern bekamen einen erfahrenen Guide an die Seite gestellt. Los ging es mit einer Runde Bouldern – und schnell merkten sowohl Henryk als auch ich, dass das mit der Kraft in den Armen und vor allem der Beinmuskulatur so eine Sache ist. Nichtsdestotrotz arbeiteten wir uns ein um den anderen Schwierigkeitsgrad in die Höhe und erklommen schlussendlich auch die „große Platte“. Oooyeah, we made it!
Naturtankstelle Saarland
Nach diesem Wochenende im Saarland müssen wir zugeben, so vielfältig hätten wir es uns im Vorfeld nicht vorgestellt. Der Bliesgau ist vielleicht eine eher unbekannte Reiseregion in Deutschland, aber in jedem Fall eine nicht zu unterschätzende. Ein tolles Ausflugsziel vor der eigenen Haustür zum Auftanken, zum „Runterkommen“ und zum Abschalten – denn seien wir mal ehrlich: Eigentlich waren alle „Challenges“ vielmehr tolle Angebote, um den eigenen Horizont zu erweitern, als echte Herausforderungen.
Abgerundet wurde unser Aufenthalt übrigens dadurch, dass wir auch noch mitten in der Natur übernachten durften und quasi mit als erstes ein „Holz-Ei“ im neu gebauten Glamping Resort Bliesgau beziehen durften. Ein spaßiges Domizil und runder Abschluss für drei sehr wunderbar entspannte Tage im Saarland!
Wir bedanken uns bei der Tourismus Zentrale Saarland, dass wir Teil der Blogger Challenge sein durften. Dieser Artikel ist Teil einer bezahlten Kooperation, spiegelt jedoch uneingeschränkt die Eindrücke der Autoren wieder.
Mehr Informationen rund das Saarland findet ihr hier: www.urlaub.saarland und noch mehr visuelle Eindrücke zum Saarland gibt es auch im folgenden Clip!
Oh du flauschige Entschleunigung… | Out of Office. OOO YEAH!
schrieb am[…] ihr euch noch an den hungrigen Anton? Im letzten Sommer waren wir mit ihm im Saarland unterwegs und mussten uns ordentlich in Geduld […]