Dinner en France
Die französische Küche ist im wahrsten Sinne des Wortes nach unserem Geschmack. Die Preise in Paris sind es weniger. Für eine Café Creme bezahlt man im Bistro an der Ecke schnell mal fünf Euro.
Für ein Vier-Gang-Menü im hippen „Bones“ muss noch etwas mehr einplanen. Trotzdem war unser kulinarischer Ausflug in das angesagte Restaurant im 11. Arrondissement ein echter Erfolg und jeden Cent wert. Aber es ist nicht unser einziger Tipp für einen genussvollen Ausflug in Paris.
Vier Gänge, viele Fragen
Im “Bones” gibt es keine Karte, sondern ein festes Menü. Beim Hauptgang kann man zwischen zwei Optionen wählen. Alles andere muss man eben mögen! Das heißt, ein wenig Offenheit für neue Geschmäcker sollte man mitbringen. Zuweilen muss man sich auch einfach mal überraschen lassen – insbesondere wenn die Französisch-Kenntnisse so rudimentär sind, wie bei Henryk und mir. “Was ist ein Casseron?” “Foie heißt Leber, oder?” “Hmm, keine Ahnung, was arroche bedeutet”. Aber sei’s drum, wir waren bereit für alles… und dank englischer Übersetzung der ausgesprochen netten und hilfsbereiten Servicekräfte lernten wir schließlich auch, dass wir mit dem Amuse-Gueule soeben Lamm-Nierchen probiert hatten. Äh, okay… aber lecker!
Der Küchenchef und seine Crew brutzelte fleißig drauf los. Ein kulinarisches Highlight jagte das nächste! Nach weißem Thunfisch und Taschenkrebsfleich aus der Bretagne folgte als Zwischengang der bereits erwähnte Casseron (was sich übrigens als eine Art Tintenfisch herausstellte) an einer feinen Sauce aus Tinte und Tomate, bevor wir zum Hauptgang “porc fermier” serviert bekamen. Das Schweinefleisch ähnelte ganz zartem Kassler und wurde durch perfekt zubereiteten Bauchspeck und leckere Polenta ergänzt. Zugegeben, nichts, was man auf der Karte auf Anhieb erraten oder normalerweise bestellt hätte – aber umso überraschender, dass ein so rustikal anmutendes Gericht dermaßen köstlich sein kann.
Bones – c’est bon
Henryk entschied sich zusätzlich noch für eine sehr gute Käseauswahl, bevor das Menü – und damit auch unser Abend im “Bones” – mit einem “Sorbet au Cassis” abgeschlossen wurde.
Das Menü kostet pro Person übrigens 55,- Euro, mit Käse-Gang sind es 63,- Euro, aber das ist es wert. Will man sich in Paris einen besonderen Abend gönnen (und legt keinen Wert auf vegetarische Kost), ist das Bones eine ausgezeichnete Wahl. Am Ende des Abends kugelt man dann glücklich und zufrieden nach Hause. Reservieren nicht vergessen!
Es muss nicht immer französisch sein
Paris ist multikulturell – das merkt man auch beim Essen. An unserem letzten Abend haben wir einen kleinen, feinen Asia-Laden gleich um die Ecke unseres Hotels entdeckt: Le Petit Cambodge. Spezialität: Bobuns. Eine Schale mit Reisnudeln, frischem Gemüse, Koriander, wahlweise Rindfleisch, Gambas oder vegetarisch. Dazu gibt es hausgemachten Zitronentee. Preislich ist der Laden absolut in Ordnung, jedes Gericht kostet um die zwölf Euro.
Vive la France
Last but not least – der Klassiker. Kein Besuch in Frankreich ohne Baguette. Man muss schließlich nicht immer auswärts Essen gehen. Manchmal ist ein Picknick auf dem Balkon oder am Kanal St. Martin mit etwas Käse und einer guten Flasche Wein absolut perfekt, um sich so richtig französisch zu fühlen. In diesem Sinne – bon appétit!