Explore your way – in Alta Badia
Nach unserer ersten, anstrengenden und gleichzeitig wunderschönen Tour durch die Dolomiten, waren wir ordentlich angefixt. Davon wollten wir definitiv mehr! Entsprechend groß war die Vorfreude auf weitere Abenteuer in der Region Alta Badia… Aber auch wir zwei Glückskinder erleben schon mal Regentage
So begrüßt uns der Himmel über Corvara an Tag zwei unseres Trips in Südtirol mit dicken Wolken und eher trüben Aussichten. Macht nichts! Wetter ist schließlich eine Frage der Einstellung – und der richtigen Kleidung.
… Und außerdem gibt es immer einen (blauen) Schimmer am Horizont – und unendlich viele Möglichkeiten, Alta Badia zu entdecken!
ROCK YOUR BODY…
Früh um acht treffen wir uns voller Tatendrang mit Manuel Agreiter, einem erfahren Mountain Guide, passioniertem Kletterer und aktivem Mitglied der lokalen Bergwacht. Er wird uns begleiten auf unserem Weg entlang der anspruchsvollen Via Ferrata Tridentina. Auf der Fahrt zum Startpunkt unserer Tour, einem Wanderparkplatz unterhalb des Grödnerjochs, berichtet uns Manuel von den Einsätzen, die er am Vortag mit dem Rettungshubschrauber fliegen musste. Selbst bei gutem Wetter unterschätzen viele Wanderer die Tücken der Berge, überschätzen ihre eigenen Kräfte oder verlieren das Wetter aus dem Blick. Sonne und Hitze kann genauso tückisch sein wie ein plötzlich aufziehendes Gewitter. Umsicht und vorausschauendes Verhalten ist also überlebenswichtig in den Bergen. Wir werfen einem kritischen Blick auf die dunklen Wolken über uns und sind froh, dass Manuel uns heute sicher entlang der Stahlseile der Via Ferrata auf den Berggrat, über die 500 Meter über uns verankerte Hängebrücke bis zur Pisciadù Hütte auf knapp 2.600 Metern bringen wird… Frohen Mutes nehmen wir den ersten Teil des Aufstiegs in Angriff.
Nach einer kurzen ersten Etappe über einen einfachen Zustieg treffen wir unterhalb des eigentlichen Einstiegs in die Wand auf eine weitere Gruppe Kletterer. Inzwischen hat ein leichter Regen eingesetzt, was die Locals nicht davon abhält, weiter aufzusteigen. Mit geübten Schritten macht sich die italienische Familie rasch auf den Weg. Manuel jedoch zögert und wirft immer häufiger Blicke in den Himmel über uns… War das ein Donnergrollen in der Ferne? Nein, bei einem Gewitter will sicher niemand an ein Stahlseil gekettet auf einer 2 Kilometer langen Steilwand unterwegs sein – ohne Notausgang…
Weitere Kletterer stoßen zu uns – zwei spanische Ladies älteren Jahrgangs. Wir beobachten sie bei ihrem Versuch, die inzwischen Regennassen Felsen hinauf zu steigen. Selbst ich mit meinem eher ungeübten Auge sehe, welche Schwierigkeiten die beiden haben, auf den glitschigen Steinen Halt zu finden. Auch Manuel erkennt, dass die beiden bei diesen Bedingungen niemals den langen, anspruchsvollen Aufstieg bewältigen werden. Er beginnt, mit einer Mischung aus italienisch und spanisch auf sie einzureden. Nach einigem Hin und Her bringt er sie schließlich dazu, umzukehren.
Erneut grollt Donner in der Ferne. Wir schauen uns ratlos an. Der Regen wird stärker. Wir haben sicherlich mehr Kraft als die beiden Damen, aber wollen wir das Risiko wirklich eingehen? Nein, wir entscheiden uns schließlich zum Abbruch der Tour. Auch das gehört zu einer Bergtour: Dem Gefühl zu folgen und die Pläne, so verheißungsvoll sie auch sein mögen, an der richtigen Stelle zu ändern. Manuel hat ein sichtbar schlechtes Gewissen, dass er uns nicht den eindrucksvollen Ausblick von der Hängebrücke präsentieren konnte. Aber zur Verantwortung eines Mountain Guides gehört, die richtigen Entscheidungen in kritischen Situationen zu treffen. Wir steigen ab…
EXPLORE OTHER WAYS…
Als wir am Parklplatz ankommen, sind wir vollkommen durchnässt. Bei der Rückkehr ins Tal überholen wir andere Abenteurer, denen das Wetter heute ebenfalls eine ordentlichen Strich durch die Rechnung macht. Aber Hut ab, mit dem Rennrad die nassen Serpentinenstraßen hinab zu radeln ist kein Vergnügen. Einsame Wanderer queren die Landschaft – dick eingepackt… Wir müssen unsere Pläne an diesem Tag ändern, aber uns fällt mit Sicherheit noch etwas ein. Kein Haken auf der Bucket-List an dieser Stelle, aber umso mehr ein guter Grund, noch einmal zurück zu kehren nach Alta Badia und die Via Ferrata Tridentina erneut in Angriff zu nehmen.
Wir haben uns schlussendlich an diesem Tag statt der Via Ferrata einer ganz anderen “Herausforderung” gestellt – dem Giro d’Italia. Natürlich nicht mit Bikes (ihr wisst inzwischen, wie ich zu Zweirädern stehe…), sondern dem Giro d’Italia dei Sapori. Eine kulinarische Genuss-Tour durch die Köstlichkeiten Ladiniens und anderer Ecken Italiens. Von Hütte zu Hütte. Wie es geschmeckt hat, erfahrt ihr hier an dieser Stelle… Bald!
UND ÜBRIGENS…
… wenn ihr den Klettersteig von Pisciadù, die Via Ferrata Tridentina, noch mal bei Sonnenschein “erleben” wollt, dann legen wir euch den Bericht von unserem geschätzten Blogger Kollgen Sven von den Freeride Friends ans Herz mit ein paar tollen Impressionen.
Sven, beim nächsten Mal gerne gemeinsam!
Und wer seinen ganz eigenen Weg outdoor in Alta Badia entdecken will, der kann sich auf dem Online-Angebot von “Explore your Way” inspirieren lassen. Ob Body Workout, Geo Caching oder Speedhiking – im Nature Gym der Dolomiten trainiert ihr Körper, Seele und Geist. Natürlich dürfen auch diverse Zweirad-Aktivitäten im Programm nicht fehlen. Von Touring über Enduro bis zum E-Bike ist alles dabei, was das Radfahrer-Herz begehrt. Eine weitere Art, die Dolomiten zu erleben, ist das Fliegen. Wenn die Bedingungen für Paragliding oder Base Jumping allerdings mal nicht optimal sind, bleiben ja immer noch Slacklines oder eine von unendlich vielen Tageswanderungen.
Mein absolutes Highlight (im wahrsten Sinne des Wortes) und Must-Do für unseren nächsten Besuch in den Dolomiten ist das Angebot “Hike & Stars“, eine Trekkingtour mit Zeltübernachtung am Gipfel unter freiem Himmel, beleuchtet von Millionen von Sternen. Leider werden diese Touren nur zu bestimmten Terminen angeboten, also am besten rechtzeitig vor der Reise informieren und anfragen!
Mehr Informationen unter: www. exploreyourway.altabadia.org oder www.altabadia.org
Hinweis: Dieser Artikel beruht auf der Einladung zu einer individuellen Pressereise, spiegelt aber uneingeschränkt die Erlebnisse und Eindrücke der Autoren wieder.
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