Provence, Frankreich (Werbung) 

Der Mistral, das Meer – und wir!

26. Juni 2017

Unser Roadtrip durch Frankreich führt uns weiter in den Süden des Landes, direkt ans Mittelmeer. Und ja, ich gebe es zu – auch ich habe bei Südfrankreich als erstes an Cannes, Saint-Tropez, Jachten und viel, viel Geld gedacht. Dabei gibt es neben der (zugegebenermaßen sehr hübschen) Côte d’Azur auch noch die nicht minder hübsche Côte Bleu rund um Marseilles zu entdecken.

Letztere war unser nächstes Ziel auf unserem Roadtrip #FrankreichAktiv.
Die Provence oder besser gesagt die Provence-Alpes-Côte d’Azur war bisher ein weißer Fleck auf unserer Landkarte – umso größer die Vorfreude auf ein neues Abenteuer OUT OF OFFICE und ein paar sommerliche Tage an der provenzalischen Küste! Endlich mal wieder Meer!

Der Mistral, das Meer – und wir!

DER WIND, DER WIND, DAS HIMMLISCHE KIND

Ich bin nicht an der See groß geworden, sondern im schönen, wenig maritimen Bergischen Land. Daher kann ich nur mit großen Augen staunen, wenn mir ein südfranzösischer Local bei strahlendem Sonnenschein, blauem Himmel und absoluter Windstille erklärt: „Der Mistral kommt, das ist nicht gut.“ Aha! Wo kommt er denn her? Was ist überhaupt der Mistral? Und wieso bitteschön weißt du, dass er kommt?

Inzwischen habe ich dazugelernt: Zuerst einmal handelt es sich beim Mistral um einen so genannten katabatischen Wind, einen kalten Fallwind, der in bestimmten Teilen Südfrankreichs, Korsikas und auch auf Sardinien vorkommt (die Côte d’Azur ist übrigens dank ihres hügeligen Hinterlands weitestgehend geschützt). Der Mistral ist ein tückischer Zeitgenosse, weht er zuerst noch recht sanft und warm, wird er nach einigen Stunden oder Tagen stärker bis unangenehm. Ein wolkenloser, dunkelblauer Himmel mit guter Fernsicht und einem beeindruckenden, nächtlichen Sternenhimmel sind typisch (klingt ja erst mal schön) – gefolgt von einem erheblichen Abfall der Temperatur! Oh….

Jener Mistral steht also in den Startlöchern und begrüßt uns argwöhnisch, als wir an diesem herrlichen Sommermorgen die Stadtgrenze von Carry Le Rouet passieren und uns auf einen Tag auf dem Stand Up Paddleboard freuen….

Der Mistral, das Meer – und wir!

HENRYK, ICH TREIBE AB!

Ich mache es an dieser Stelle kurz: Die zwei Stunden auf dem SUP waren die anstrengendsten meines Lebens. Dabei sieht das vom Land aus doch immer so entspannt aus! Dank des garstigen Mistrals jedoch ist das Meer merklich aufgewühlt, kleine Kabbelwellen schaukeln uns von rechts nach links und treiben uns immer wieder auf die Küste zu (na wenigstens nicht in die andere Richtung). Statt „Stand Up Paddling“ bekommen wir vielmehr eine Lektion in „Sit & Paddle“. Und gleichzeitig sind wir so dermaßen langsam unterwegs – vom Strand aus müssen wir wie die letzten Deppen wirken. Immerhin, trotz leichter Verzweiflung, wir können noch lachen!

Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!

Irgendwann geben wir erschöpft auf, paddeln zurück und lassen den Tag mit einem ausgedehnten Spaziergang an der Steilküste und einem kühlen Bier ausklingen. Und lernen dabei eine weitere ausgesprochen schöne Seite der Region kennen.

Der Mistral, das Meer – und wir!

Picknick mit Meerblick

Am Abend machen wir es uns auf dem Balkon unserer zauberhaften kleinen privaten Herberge gemütlich. Ein Picknick, wie es französischer nicht sein kann. Wir lachen noch immer, als wir an unseren verzeifelten Paddel-Versuch vom Nachmittag denken. Dann schlägt der Mistral erneut zu: Temperatursturz, Starkregen, Gewitter. Uns ist es egal. Wir packen uns einfach etwas wärmer ein, genießen das Wetter-Spektakel und das schöne Gefühl, am Meer zu sein!

Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!

Wir haben heute leider kein Kajak für euch!

Der zweite Tag in der Provence führt uns ein paar Kilometer weiter die Küste entlang in den französischen Urlaubstraum Cassis, ein Küstenstädtchen wie aus dem Bilderbuch: enge Gassen, trubeliger Marktplatz, bunter Hafen, kleine Bistros und Cafés, Strand, Palmen, der Geruch von frischem Fisch in Knoblauch gebraten hängt in der Luft – und um uns herum Weinberge und steile Klippen. Unsere hiesige Mission: Mit See-Kajaks in den Park Nationale de Calanques fahren. Calanques sind enge Buchten entlang der Steilküsten, die wie eine Art Fjord tief ins Landesinnere ragen. Klingt super, das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Schnell checken wir ein im Hotel und schlendern durch das wunderschöne Dorf in Richtung Hafen.

Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!

Als wir dann endlich am Pier bei Cabanon Kayak ankommen und die neuen Sportgeräte entgegen nehmen wollen, holt uns ein alter Bekannter ein: „Der Mistral ist zu stark heute, um mit Kajaks rauszufahren“. Hmmm… „Aber wir haben euch dafür ein kleines Motorboot gechartert. Hoffentlich ist das ok?“ Unser eigenes Bötchen? Sehr ok sogar! Eine Stunde später düsen durch die Wellen, ein fettes Grinsen im Gesicht. Schöner, könnte man die Calanques nun wirklich nicht entdecken. Der Mistral ist schon ein feiner…

Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!

C’est bon, c’est bon…

Als wir am Nachmittag von unserem Bootsausflug  zurückkehren, pfeifft der Wind nur mäßig, die Sonne strahlt weiter und wir haben Lust, noch mehr von der Region zu sehen. Kurzentschlossen schnappen wir uns ein paar Räder (E-Bikes, um genau zu sein), und cruisen durch die Weinberge, die Cassis umgeben. Die Aussicht ist grandios. Und genauso schmeckt auch der köstliche Weißwein, der hier von insgesamt 12 Winzern angebaut wird.

Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!
Der Mistral, das Meer – und wir!

Wir radeln und testen uns noch eine ganze Weile durch den Nachmittag und kehren schließlich rundum zufrieden ins Dorf zurück, um diesen perfekten Sommertag bei gegrillter Dorade, frischen Muscheln und einem weiteren Gläschen Wein ausklingen zu lassen. Die Provence hat zwei neue Fans dazu gewonnen!

Die Provence liegt quasi um die Ecke!

Nach Cassis kommt man von Marseille aus mit dem lokalen Nahverkehr in weniger als einer halben Stunde. Wenn ihr das nächste Mal über einen Wochenendtrip nachdenkt – vielleicht einfach mal für zwei Tage an die blaue Küste Südfrankreichs fliegen? Mehr französisches Flair geht nicht – oder doch? Wir werden auf jeden Fall noch ein wenig unterwegs sein, um Frankreich weiter zu entdecken!

Der Mistral, das Meer – und wir!

Und weiter geht die Reise…

Die gemeinsame Naturkampagne mit dem französischen Tourismusverband hat uns einmal durch den Süden – von Bordeaux bis nach Marseille geführt, wir sind auf Wasserwegen gestartet und haben das Katharerland durchwandert. Jetzt sind wir erst recht neugierig geworden auf den Rest des Landes und fahren daher weiter – mal sehen, wohin es als nächstes geht… Dazu bald mehr an dieser Stelle!

 

Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einer Kooperation mit dem französischen Tourismusverband. Mehr Informationen zu Frankreich und der Naturkampagne findet ihr hier: http://de.france.fr/de/frankreich-aktiv

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