Free Riding – alpines Wintercamping
Es liegt wohl in der Natur des Menschen, immer »mehr« zu wollen. Mehr Urlaub, mehr Sonne, mehr Freiheit… Dabei gilt: »Mehr« bite nicht nur additiv, sondern superlativ! Der Reisende sehnt sich nach noch einsameren, wilderen, einzigartigen Spots. Der höchste Gipfel, der feinste und weißeste Sand, der grünste Regenwald – oder einfach: Die perfekte Abfahrt.
Alles, was ich brauch ist mein Auto und Glück
Wer kennt sie nicht, die Geschichten von surfverrückten Dudes, die um die Welt reisen, immer auf der Suche nach »der einen« Welle. Ein Leben als Nomade, immer unterwegs, eng verbunden mit der Natur und deren Gewalten… Nicht das schlechteste Lebensmodell! Wir von OUT OF OFFICE haben uns gedacht, dass dieses Nomadentum doch auch für den Wintersport super wäre. Nur wie geht man so eine Reise logistisch an? Ganz einfach: Man organisiert sich eine mobile Herberge und fährt los – immer dem Tiefschnee entgegen!
Aber bitte mit Standheizung
»Der Plan ist wie folgt: Wir fahren mit ‘nem Camper in die Alpen, Ski-Atlas aufschlagen, Wetter-App und Powder-Alert anschalten – und entscheiden spontan, wo die Bedingungen optimal sind. Am besten jeden Tag ein anderes Gebiet ansteuern«, so versuchte ich meine vom Alltag stets gestressten Freunde für die Reise zu gewinnen – mit Erfolg. Die einzige Sorge, die meine beiden Powder-Gefährten hatten, war, ob es nicht ein wenig kalt werden könnte nachts im Auto. Wir wären schließlich nicht in Australien, sondern in den Bergen unterwegs… Doch die Bedenken konnte ich mit gutem Gewissen ausräumen, schließlich sollte unser Hymercar wintertauglich sein. Also auf in die Berge, erste Station: Stuben am Arlberg.
Zugegeben, die Modellbezeichnung unseres Campers »Rio« klang nicht gerade nach Winter. In der Nacht merkte ich dann auch: Der Name war Programm, die Standheizung sorgte für wohlige Wärme im Fahrzeug, so dass ich mich tatsächlich auch ein bisschen wie an der Küste Brasiliens fühlte. Oder anders ausgedrückt: Mir war heiß! Während meine beiden Freunde friedlich vor sich hin schlummerten, fummelte ich ungläubigan am Temperaturregeler herum – 18 Grad sind schlicht zu warm für meinen Daunenschlafsack. Bis auf dieses kurze Intermezzo schläft es sich in so einem Camper übrigens wie ein Baby – insbesondere im ersten Stock. Mit wenigen Handgriffen war das Dach aufgestellt und ich schlummerte friedlich weiter, auf 1,35 x 2,00 Meter Liegefläche nur für mich allein!
Mein absolutes Highlight beim Winterncamping ist und bleibt aber der Blick am frühen Morgen aus dem Fenster. Wir standen direkt in der Natur, Luftlinie zum Lift knapp 50 Meter. Mein Blick fiel auf verschneite Gipfel und blauen Himmel. Yes, Kaiserwetter! Und es sollte auch die nächsten Tage so bleiben.
Free Riding – in jeder Beziehung
Stuben ist in der Freeride-Szene schon lange kein Geheimtipp mehr. Dennoch ist der kleine Ort deutlich ruhiger als die Nachbarorte St. Christoph und St. Anton. Am Fuße der Albona gelegen, ist Stuben der perfekte Einstieg in unendlich weites Gelände. Wer doch lieber präparierte Abfahrten bevorzugt (oder wenn die Lawinengefahr zu hoch ist), hat auf zig Pistenkilometern am Arlberg ebenfalls alle Freiheiten der Welt.
Wir genossen die Flexibilität des Campings ebenso wie die des riesigen Gebiets. Doch da wir ja als Nomaden unterwegs sein wollten, machten wir das, was Nomaden eben tun. Wir zogen weiter! Next Stop: Südtirol – malerische kleine Orte, leckere italienische Pasta, Rotwein und natürlich die einzigartige Kulisse der bizarren Kalksteinfelsen in den Dolomiten.
1.200 km Piste, 12 Gebiete im Verbund, 1 Camper voller Nomaden
Typisch italienisch genossen wir die weiteren Tage auf unserer Nomadentour: Cappuccino und Cornetto zum Frühstück – genau die richtige Grundlage für eine weitere Portion Freiheit auf gefühlt unendlichen Pistenkilometern im Gebiet rund um die Gruppo del Sella. Superski eben! Fortsetzung folgt…
Erstes Zwischenfazit des Experiments Wintercamping: Den exklusiven Spabereich mit Sauna und Ruheraum sucht man im “Rio” vergebens – dafür gibt es jede Menge Gemütlichkeit, größtmögliche Flexibilität on the road, das gute Gefühl von Freiheit und ‘ne Menge Spaß on top. Geduscht wurde dafür im lokalen Hallenbad…
Wir bedanken uns bei HYMERCAR für das Zurverfügungstellen des Campers. Dieser Artikel beruht auf einer Kooperation, spiegelt jedoch uneingeschränkt die freie Meinung der Autoren wider.
Mehr Informationen: www.hymercar.com
Adam
schrieb amÄäääh, wenn da speziell bei solch einem Setup noch mal ein Platz frei sein sollte… bitte ISCH! :o)
Liebe Grüsse
Adam
admin
schrieb amHey Adam,
der Trip war auf jeden Fall der hammer – genau nach deinem Geschmack. Und eine kleine Küche in der Du dich hättest austoben können war im Rio natürlich auch. Nächste Saison müssen wir mal wieder gemeinsam los!
Cheers,
Henryk
Der Stachel Hans aus Südtirol |
schrieb am[…] den ersten Tagen »Warm-Up« am Weißen Ring im Gebiet rund um den Arlberg folgten wir einer Einladung von Freunden, die zeitgleich zu uns in den Dolomiten unterwegs waren. […]
Live is great. Stay alive. |
schrieb am[…] Perfect Powderdays. Das Tiefschneemekka Arlberg ist, wie einige von euch vielleicht noch von meiner Freeridetour im März wissen, dafür schlichtweg der perfekte Ort. Und ein Meet & Greet von Skilehrern und […]