Goldene Zeiten in Neuseeland
Es war ein wenig wie eine Landung auf einem anderen Planeten. Nach Sonne, Strand und Palmen auf Hawaii war der erste Eindruck von Neuseeland vor allem: Echt kalt hier!
Uns war natürlich klar, dass wir Ende April im neuseeländischen Herbst ankommen würden, dennoch ist so ein Temperaturunterschied von rund 25 Grad erst einmal ein kleiner Schock. Immerhin – Neuseeland empfing uns mit Kaiserwetter. Blauer Himmel, rot-gelb-golden gefärbte Laubbäume und in der Sonne konnte man es sogar (kurze Zeit) im T-Shirt aushalten.
Camping im Herbst – lauschige, lange Nächte
Um eins gleich vorweg zu nehmen: Im Herbst und damit zum Ende der Saison mit dem Camper in Neuseeland unterwegs zu sein ist großartig und macht eine Menge Spaß. Man muss sich lediglich einiger Dinge bewusst sein – und sich entsprechend darauf vorbereiten. So sind die Nächte wirklich lang (und mitunter recht frostig). Meist versucht man noch mit den letzten Sonnenstrahlen vor 18 Uhr das Abendessen zu kochen, danach ist es dann schon an der Zeit, sich im Schlafsack zu verschanzen bis zum Sonnenaufgang gegen 7 Uhr. Dazwischen liegen zwölf Stunden Schlaf (oder viele Hörspielen und Bücher).
Das morgenliche Herbst-Lichterspiel ist dafür (fast immer) traumhaft schön – und entschädigt für das Bibbern beim Zähneputzen. Was wir unterwegs wirklich zu schätzen gelernt haben ist, dass wir bisher nie nach einem Stellplatz suchen mussten oder gar eine Reservierung benötigten, sondern immer in erster Reihe mit Premiumblick parken, schlafen und frühstücken konnten.
Auch schön: Der Überraschungs-Effekt. Da stellt man sich abends an einen einladenden See und genießt das kalte Bierchen im noch kühleren Sonnenuntergang … Und am nächsten Morgen fragt man sich, ob das noch derselbe See ist. Mysteriös!
Scenic Routes durch Mittelerde
Sommer, Herbst, Winter, egal! Die traumhaft schöne Landschaften der Südinsel kann man beim Durchfahren zu jeder Jahreszeit genießen, gerne auch mit Neuschnee auf den Gipfeln oder bei aufziehenden Nebelschwaden. Wie im Film eben (und ein bißchen auch wie in Patagonien… und in den Schweizer Alpen… oder in der Normandie… oder in Skandinavien…).
Um dem Stereotyp von Neuseeland noch eins drauf zu setzen: Ja, es gibt in der Tat viele Schafe in Neuseeland. Sie sind einfach überall – und haben auch immer Vorfahrt.
Nach der Überquerung des Haast Passes in Richtung Westküste staunten wir nicht schlecht. Saßen wir morgens noch im Regen in Wanaka und schauten auf verschneite Berge, konnten wir am Nachmittag eine beinahe tropisch anmutende Vegetation bestaunen und erreichten schließlich wieder das vertraute Meer, statt Pazifik allerdings diesmal die Tasman Sea.
Herbstspaziergänge
So ein Saisonende hat auch ein paar Schattenseiten, das kann man nicht leugnen. Viele der berühmten “Great Walks”, also die mehrtägigen Wanderwege, auf denen man unterwegs in Hütten übernachtet, stellen ihren Service zu Ende April ein. Da zudem das Wetter unberechenbar ist und Schnee oder Fluten die Wanderwege zum Teil über Nacht unpassierbar machen, mussten wir unterwegs Einschränkungen hinnehmen und unseren Bewegungsdrang auf kürzeren Tagestouren ausleben. Nichts desto trotz bietet das Land eigentlich an jeder Ecke eine Vielzahl an Möglichkeiten.
Eine Auswahl unserer Highlights gefällig? Here we go…
#1 Mount Cook Nationalpark – zum Sonnenaufgang ins Hooker Valley
Noch vor dem Frühstück machten wir uns auf den rund dreistündigen Weg durch das Tal bis zum Lake Tasman. Mit Blick auf den Mt. Cook schmeckt der Kaffee danach besonders gut.
#2 Schippern über den Milford Sound
Der vier- bis fünftägige Milford Track blieb uns leider verschlossen, nichts desto trotz erfreuten wir uns an der Fahrt in den Sound und einem Ausflug mit einer fast leeren Fähre. So kann man den Anblick des beeindruckendes Fjordes doch auch ganz gut genießen.
#3 Bergpanorama am Franz Josef und Fox Gletscher
Zugegeben, mit dem Moreno Glacier in Argentinien können diese beiden Gletscher auf unserer internen Weltreise-Skala nicht ganz mithalten. Aber das ist auch Kritik auf sehr hohem Niveau. Denn schön ist dieser Anblick allemal. Wobei man sagen muss, von weitem fast noch imposanter als von Nahem. Dennoch ist der Walk zu beiden Gletschern ein schöner Spaziergang.
#4 Rund um den Lake Tekapo
Eine der ersten Wanderunden, die wir gleich zu Beginn unserer Tour über die Südinsel unternahmen, war die Runde um den Lake Tekapo und hinauf auf seinem “Hausberg” Mt. John. Auf dem Gipfel gibt es ein sehr nettes Panorama Café und eine Sternwarte.
#5 Was sonst noch so am Wegrand liegt …
Wie bereits gesagt, eigentlich gibt es an jeder Straßenecke eine Option für eine schöne Wanderung. Von Hokitika beispielsweise führte uns der Weg tief hinein in eine Schlucht – mit türkisfarbenem Wasser. Man muss sich einfach auf den Weg machen …
Erstes kleines Zwischenfazit
Neuseeland im Herbst bedeutet vor allem, jeden Morgen aufs Neue zu entscheiden, was der Tag bringen wird. Wie ist das Wetter, wie ist die Lust und Laune … Heute wird es uns weiter nach Norden treiben und wir sind schon gespannt, was uns dort erwartet. Im Herbst, in Neuseeland…
Matthias
schrieb amWow. Geniale Bilder. Da kommen gute Erinnerungen hoch. Ich hab vor ein paar Jahren auch mal 9 Monate auf der Südinsel Neuseelands verbracht.
Bin gespannt auf die weiteren Zwischenstopps.
Beste Grüße
Katharina
schrieb amOooyeah, 9 Monate könnte ich hier auch gut verbringen. Wahnsinn, wie schnell hier die Zeit verfliegt – man schafft gar nicht alles, was es so schönes gibt zu entdecken. Noch Tipps für die Nordinsel? Bis Fonnerstag sind wir noch in den Marlborough Sounds… Grüße in die Ferne!
Matthias
schrieb amAch da gibt es so viel auf der Nordinsel. Ich fand das East Cape ganz gut, weil es eine eher abgeschiedenere Region ist.
Auch die Northlands zählen zu meinen Favoriten. Vor allem Ahipara und die Strände nördlich von den Bay of Islands. Da hat man oft km lange, weiße Sandstrände ganz für sich allein.
Grüße zurück 😉
Schäfchen zählen in Neuseeland |
schrieb am[…] wir nun fest, dass die Uhren auch ganz anders ticken können! Denn wie bereits berichtet: Hier ist Herbst. Die Landschaft ist goldgelb gefärbt, die Straßen werden leerer, die Luft ist klar und die Tage […]
Alice
schrieb amHallo, ihr beiden!
Bin via Conni von Planet Backpack auf euch gestoßen 🙂
Werde gemeinsam mit meinem Mann den heurigen August in NZL verbringen. Während es für mich schon das 5. Mal sein wird, ist er noch Jungfrau. Ich kann’s kaum erwarten, wie ihm ob der unfassbaren Schönheit der Natur die Kinnlade nach unten kippt 😀
Habt ihr den einen oder anderen Geheimtipp, was wir uns – besonders in der kalten Jahreszeit – nicht entgehen lassen sollen? Großteils werden wir wohl eh vom Wetter abhängig sein…
Wir fliegen übrigens nach Ch’ch und von Auckland wieder zurück. Erst mal Südinsel und dann noch schaun, wie viel Zeit für Coromandel bleibt (das ist mein einziges Muss, sonst darf er festlegen,was wir sehen).
Spitzenblog übrigens 🙂
Ganz liebe Grüße aus Wien,
Alice
PS Falls ihr meinen Blog besuchen wollt – der ist leider aufgrund einer Script Injection Attack derzeit offline, also nicht wundern 😉
Katharina
schrieb amHi Alice,
wir sind auf genau der selben Route unterwegs gewesen, erst nach Christchurch, von dort die gesamte Südinsel „abgegrast“ über Banks Peninsula, Mt. Cook Nationalpark, Lake Tekapo, Queenstown, Milford Sound – und dann entlang der Westküste Richtung Abel Tasman und Marlborough Sounds. Von dort übergesetzt nach Norden. Insgesamt haben wir deutlich mehr Zeit im Süden als im Norden verbracht, hatten aber auf der Nordinsel dennoch ausreichend Zeit für Tongariro, Coromandel und Northland, bis es dann von Auckland zurück ging. Da du ja schon häufig im Land warst, weisst du, was die tollsten Spots sind. Wir waren zuerst ein wenig traurig, dass die Ski Saison noch nicht gestartet war – Wintersport im Tongariro NP und vor allem auch im Süden muss sehr sehr toll sein (steht bei uns zum nächsten Besuch an)! Seid ihr denn mit dem Auto unterwegs und schlaft auch im Camper? Dann in jedem Fall extra dicke Schlafsäcke besorgen – oder Auto mit Standheizung! Wir haben uns in Punkto Aktivitäten sehr auf das Trekking gestürzt und weniger auf die ganzen Action-Angebote für junge Backpacker. Und wandern kann man mit den entsprechenden Klamotten ja das gesamte Jahr – zwar nicht auf allen Wegen, aber z.B. Abel Tasman geht immer 🙂 An den wenigen Regentagen haben wir dann meist gearbeitet in Cafés, Wäsche gewaschen oder andere notwendige Erledigungen gemacht. Ich fand aber z.B Wellington auch eine tolle Stadt, die viel spannendes bietet auch bei schlechtem oder zu kaltem Wetter… Auch eine Weinprobe in Marlborough geht ganzjährig wunderbar! Wenn du konkrete Fragen hast, melde dich gerne noch mal. Ich bin gespannt, was ihr berichtet, wenn ihr zurück seid! LG, Katharina
www.nyttigbras.dk
schrieb amΙnteresting bloɡ! Iѕ your theme custom made oг did you
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schrieb amHi, it is a custom made design. But we also think, it was worth to invest some time in it… Cheers, Katharina & Henryk