Hintertux – Henryk on Board
Was tut man im Zillertal, wenn „Harakiri“ und „Haxenbrecher“ noch gesperrt sind und an Freeriden aufgrund der Schneelage nicht wirklich zu denken ist? Man sucht sich neue Herausforderungen – für Spielkinder wie mich ist das natürlich kein Problem.
Inspiriert vom Improvisationstalent der Veranstalter des Rise & Fall Events in Mayerhofen entschied auch ich, aus den eher widrigen Schneebedingungen das Beste zu machen und etwas umzuplanen. Warum sollte ich mit meinem alten Paar Ski, ohne Spannung und ordentlichen Kanten, eher gelangweilt die Pisten runter rutschen, wenn es neue Abenteuer zu bestreiten gab? Ich fand, es war genau der richtige Zeitpunkt, die „Pommes“ für ein paar Tage in die Ecke zu stellen und mir ein Snowboard zu schnappen.
Boarder’s paradise!
Zugegeben, als wir uns Richtung Alpen aufmachten, hatte ich noch keine Ahnung, was es mit »Camber«, »Doppelrocker« oder »Flat« auf sich hat. Warum auch – mich interessieren Skiinnovationen und keine Snowboard Shapes. Doch im European Headquarter von Burton in Innsbruck trafen wir auf echte Experten, die nicht nur ihre Boards wirklich lieben, sondern die mich auch perfekt berieten und uns mit Testmaterial vom feinsten ausstatteten. Für Katharina gab es als Ergänzung zu ihrem alten Burton “Feelgood” ein Hybrid Rocker, das “Deja Vu Flying V“, für mich unter anderem das Camber “Juice Wagon“. Die Weichen waren gestellt… Ich musste wohl wirklich rauf aufs “Brettle”!
Auch wenn ich im Sommer auf Skate-, Wake- oder Surfboards unterwegs bin, meine letzten Snowboardversuche – Sandboarding in der Atacama Wüste zähle ich jetzt mal nicht mit – sind echt schon eine Weile her. Ich kann also nicht leugnen, dass ich bei dem Gedanken, nur auf einem Brett zu stehen statt den vertrauten zwei Planken, doch etwas aufgeregt war. Von Katharina kam nur ein gelassenes »Du machst das schon«. Sah ich in ihrem Lächeln etwa auch etwas Schadenfreude?!
Let’s do it!
Richtig los ging es dann am nächsten Morgen… und zwar direkt von ganz oben! Wir fuhren mit der Gondel zur “Gefrorenen Wand” des Hintertuxer Gletschers. Als erstes musste ich feststellen: Für mich gab es ab sofort kein lässiges Rumstehen mehr auf der Piste, in aller Ruhe die Handschuhe zurechtzuppeln und in die Stockschlaufen greifen. Nein, nun saß ich im Schnee. Kaum hat man beide Bindungen geschlossen und sich aufgerappelt macht es “Zack”– und man sitzt wieder im kalten Nass. Entweder auf dem Hintern oder aber man landet unsanft auf den Knien. Dass die Handgelenke bei dem Versuch, den Sturz abzufangen ordentlich leiden, versteht sich von selbst.
Pain in the Ass
Lustig mit den Armen rudernd und die Hüfte nach vorne stoßend versuchte also ins Gleiten zu kommen. Fährt man dann endlich, geht es eigentlich recht simpel. Eigentlich. Hatte ich mich zuvor von den Veranstaltern des „Rise and Fall“ inspirieren lassen, war der Name nun Programm. Besonders „Fall“ nahm ich mir zu Herzen bei dem Versuch, auszuloten ob ich nun der “Goofy”- oder “Regular”-Fahrer bin. Zack, Bums, Zack, langsam war ich echt genervt vom ewigen Hinfallen. Beim Snowboarden muss auch die Redewendung “Pain in the Ass” entstanden sein. Katharina hingegen war total entspannt und genoss es, auch mal schneller als ich zu sein und auf mich am Hang zu warten…
Zum Nachmittag hin klappte es aber immer besser und am Ende des ersten Tages freute ich mich schon, am Folgetag meine Skills weiter auszubauen. In Summe wurden es volle drei Tage auf dem Snowboard, an deren Ende ich es dann wieder war, der auf Katharina warten musste (möglicherweise lag es aber auch an dem Gewichtsvorteil, dass ich schneller war…). Mein “Juice Wagon” fuhr sich in jedem Fall wirklich gut, sodass ich auch nicht ausschließe, bald wieder mal die “Pommes” gegen das “Brettle” einzutauschen.
Mein Fazit
Als Antwort auf die leidigen Frage was besser ist – Ski oder Snowboardfahren: Beides macht sau viel Spaß! Am Ende gilt noch immer: Je mehr Schnee desto besser. Sicht und Sonne dagegen, sind überbewertet…
Weltenbummler's Wunschzettel |
schrieb am[…] Deja VuFlying V von Burton hatte ich bereits im letzten Jahr testweise mit auf der Piste und auch an diesem Wochenende hat es mir wieder echt gut gefallen. Ein solides All-Mountain mit […]
5 Tage 5 Gletscher – Hintertuxer |
schrieb am[…] Bericht von meinen jüngsten Snowboard-Bemühungen in Hintertux findet ihr hier. Eine Unterkunft der ganz besonderen Art findet man in Finkenberg. Hier gibt’s einen Einblick […]