Jamaican me crazy!
Wir lieben das Reisen, unterwegs zu sein, zu entdecken, ein Land und seine Bewohner in wenigen Tagen von möglichst vielen Facetten zu erleben… Das bedeutet dann auch häufig um sechs Uhr in der Früh aufzustehen, viele Kilometer am Tag zurück zu legen, die Reisetasche nie auszupacken, weil man ohnehin jeden Abend in einer neuen Unterkunft eincheckt… Das ist absolut ok, das mögen wir! Doch dieses Mal, war alles anders!
Wir wollten Urlaub machen! Und Urlaub ist so ziemlich das Gegenteil von Reisen. Entspannen, nichts tun, genießen, uns erholen! Zugegeben, wir waren beide nicht sicher, ob wir das so ohne weiteres könnten: Abschalten! Eine Woche am selben Ort, an der Nordwestküste von Jamaika. Das bedeutet auch ein Leben nach Jamaican Time – und diese Uhren drehen sich sehr, sehr langsam. Ein paradiesischer Selbstversuch an einem Ort voller Liebe!
ALL INCLUDED, ALL UNLIMITED!
Wenn schon, denn schon. Wir hatten uns für unseren ersten echten Urlaub seit vielen Jahren natürlich nicht irgendein Hotel ausgesucht. Wir haben uns vielmehr für den wahrscheinlich entspanntesten Ort auf Jamaika entschieden: Das Sandals Resort in Negril. Kein Gebäude ist höher gebaut als die höchste Palme, man fällt aus dem Zimmer quasi in den Pool oder ins Meer, Beach Beds laden zum Verweilen am weißen Sandstrand ein, die Pelikane plantschen vor der Haustür im türkisblauen Wasser und überall liegt Liebe in der Luft – denn es gilt auch als romantic Hideaway für frisch Verliebte und Newly Weds! Hach…
Im Sandals (nicht nur in Negril sondern auch in allen anderen Resorts dieser Kette) gilt “Always Included”, was man frei übersetzen könnte mit: Mach dir einfach um gar nichts Gedanken, sondern probiere alles aus, auf das du Lust hast! Oooyeah – ein Konzept vor allem nach Henryks Geschmack, denn dieses Angebot schließt auch alle Sportarten mit ein: Nicht nur Schnorcheln, sondern eben auch Tauchen mit Flaschen. Nicht nur Tube- und Banana-Boat-Riding, sondern auch Wasserski und Wakeboarding. Dazu: Segeln mit kleinen Hobie Cats, Stand Up Paddeling, Windsurfing, Kayaking, Tretboote, diverse Spiele im Garten und am Strand und und und….
In der Folge habe ich Henryk tagsüber oft stundenlang nicht gesehen, da er immer irgendwo ein neues “Spielzeug” ausprobiert hat. Meine Aktivitäten waren eher auf ein bis zwei pro Tag beschränkt: Montag raus mit dem Glasbodenboot zum Schnorcheln, Dienstag aufs SUP, Mittwoch zur Abwechslung eine Massage im Spa, Donnerstag Croquet im Garten und nachmittags eine Runde Tube-Riding… Ansonsten habe ich mich vielmehr einem anderen Vergnügungen hingegeben: Dem süßen Nichtstun! Ist schließlich Urlaub!
LIEBE GEHT (AUCH) DURCH DEN MAGEN
Always Included gilt natürlich auch für die Kulinarik im Sandals. Nein, damit meine ich nicht, die netten jamaikanischen Nachbarn, die einem selbst auf der Luftmatratze im Meer plantschend noch einen frisch gefangenen Hummer zum Selber-Grillen anbieten…
… sondern vielmehr die großartige Auswahl guter Restaurants, zwischen denen man jeden Tag entscheiden musste – von karibischer Küche über Seafood am Strand bis zum japanischen Erlebnis-Kochen. Als Snack tagsüber statt Salatbar lieber eine Pizza aus dem Steinofen? Und abends zum BBQ ans Meer… Wir haben es in einer Woche tatsächlich nicht geschafft, alle Küchen zu probieren. Und gleiches gilt für die Getränke (sprich: Rum-) Auswahl! Immerhin haben wir die “wichtigsten” jamaikanischen Cocktails erfolgreich für euch getestet und als uneingeschränkt empfehlenswert eingestuft: den “Bob Marley”, den “Jamaican me crazy”, die obligatorische Piña Colada, den Jamaica (Cuba) Libre – um nur einige zu nennen!
ÜBER UNS DER HONIGMOND
Neben Spaß und Action, leckeren Drinks und ausgezeichnetem Essen ist das Sandals Negril aber vor allem eins: Ein zauberhafter Ort für Verliebte – ob frisch verheiratet oder seit Jahren ein Paar, hier wird die Liebe gefeiert. Und ja, es wird sogar geheiratet im Sandals. Wie man es sich so vorstellt: Am Strand, unter Palmen, in Leinenhose und Sommerkleid. Hach, wie romantisch… Die herzlichen (und immer breit lachenden) Jamaikaner tun dann auch wirklich alles dafür, dass Liebe in der Luft liegt. Wir hatten das Vergnügen, ein privates Candle Light Dinner am Strand zu genießen (natürlich mit Stoffservietten, die wie Schwäne in Herzform drapiert wurden). Nach dem Dessert forderte mich die Kellnerin auf, aufzustehen und mit ihr ein paar Schritte ans Meer zu gehen. Dort sollte ich stehenbleiben und warten. Sie düste zurück zu Henryk, drückte ihm eine Rose in die Hand, führte ihn zu mir und flüsterte ihm zu: “For your wife! Surprise, surprise”. Dabei lächelte sie verschmitzt. Dieser Romantik kann man sich einfach nicht entziehen. So verrückt, kitschig – und einfach nur liebevoll!
ONE LOVE…
Nach unseren ersten sehr chilligen Urlaubstagen im Sandals wollten wir dann aber doch noch ein wenig mehr sehen von Land und Leuten, zumindest von der Küste rund um Negril. Mehr Jamaika, mehr Bob Marley. Wir bestiegen den hauseigenen Katamaran für eine kleine Segeltour. Ok, der Name unserer Tour “Lovers Rock Sunset Cruise” ließ uns leicht zweifeln, ob wir dabei auch echtes Reggae Feeling erleben würden. Aber es war authentischer, als gedacht. Wir schipperten zu “Rick’s Café“, einem bekannten Sunset-Spot oberhalb steiler Klippen, von denen vor allem Touristen gerne halsbrecherische Jumps machen. Auf dem Weg bekamen wir einen Eindruck vom Jamaika jenseits der schillernden Touristen-Welt. Natürlich ist der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle und immens wichtig für das ansonsten eher arme Land. Andere leben vom Fischfang (und Verkauf des Fangs an die Hotels) oder – im Hinterland – vom Kaffeeanbau (Blue Mountain Coffee). Bei all der Einfachheit tat es gut, zu sehen, dass die Jamaikaner viel und herzlich Lachen und Bob Marley wirklich so verehren, wie man es sich klischeehaft vorstellt. Und ja, sie rauchen auch gerne mal den ein oder anderen Joint! Reggae Feeling eben – ein sehr entspannter und positiver Blick auf die Welt. Ya man…
WAS BLEIBT…
Am Ende jeder Reise fragen wir uns immer: Was bleibt hängen, was war prägend, was hat uns am meisten beeindruckt? Auch wenn wir wissen, dass wir nur einen klitzekleinen Ausschnitt vom Land kennenlernen durften – die schönste Erkenntnis nach einer Woche im Sandals ist, wie gut es tun kann, sich einfach mal Zeit zu nehmen (Jamaican Time, ihr wisst schon…). Zeit für einander, Zeit, mit den Menschen vor Ort, ob Urlauber oder Locals, zu plaudern. Zeit anzukommen, sich einzuleben, sich wohl zu fühlen. Ich hätte mir keinen zauberhafteren Ort vorstellen können, als diesen, um das Verweilen wieder schätzen zu lernen und sich auf das “Abenteuer Urlaub” einzulassen. Und natürlich hat auch uns die Liebe erreicht. Wir haben uns verliebt – in diesen Ort, in unendliche Sonnenuntergänge, in eine Leichtigkeit, die Jamaika uns gelehrt hat. Frei nach Bob Marley: One Love! One Heart! Let’s get together and feel all right.
Wir bedanken und beim Sandals Resort Negril und bei all den wunderbaren Menschen vor Ort, die diese Woche zu einer ganz besonderen Woche gemacht haben. Honeymoon at it’s best! Wir freuen uns auf ein Wiedersehen…
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schrieb am[…] wieder Regenschauern – und das zum Wochenende… Dabei lagen wir doch eben noch am Strand von Jamaika?! Ok, der Sommer 2016 ist definitiv durch, trotzdem geben wir uns nicht dem Herbstblues hin. Und […]