Karibu, Dar es Salaam!
… oder auch „Willkommen in einer anderen Zeitrechnung“! Nach unserem ersten Tag in Afrika können wir eines bereits bestätigen: Die Uhren ticken hier definitiv anders. Und das ist für uns auf Effizienz und Selbstständigkeit getrimmte Agenturmenschen eine erste durchaus spannende Lektion. Aber fangen wir von vorne an…
Immer pünkli – ähhh, nicht ganz!
Die erste zeitliche Entgleisung gab es bei uns bereits gestern beim Abflug aus Zürich. Denn ausgerechnet die stets als so pünktlich geltenden Schweizer mussten sich dem Wetter (Enteisung der Flieger bei -4 Grad) geschlagen geben. Mit über einer Stunde Verspätung und nach einer (planmäßigen) Zwischenlandung in Nairobi steuerten wir erschöpft das Visa-Office am Flughafen von Dar es Salaam an.
Bürokratie funktioniert hier zu übrigens so:
- Visumsantrag im Flieger ausfüllen (ha ha – was schreiben wir denn jetzt bei aktueller Tätigkeit/Arbeitgeber???)
- Man lege den Antrag zusammen mit 50 Dollar für die Bearbeitungsgebühr zwischen die Seiten des Passes
- Ein freundlicher Beamter sammelt die Pässe aller (!) ankommenden Non-Residents ein
- Ein weiterer Beamter übergibt die Pässe nach und nach an die Kollegen, die hinter den Glasscheiben die Anträge bearbeiten.
Ergo: Ein Pulk von Einreisewilligen, müden Touris wartet darauf, dass der eigene Name ausgerufen wird und man abschließend Fingerabdrücke abgeben kann, bevor man endlich das Visum in den Händen hält! Nach einer weiteren Stunde wurden wir dann aber von einem sehr gelassenen Fahrer unseres Gästehauses in Empfang genommen. Seine Antwort auf unsere Entschuldigung, dass es so lang gedauert hat: no worries…
Tag 1 in Afrika – nur mal eben schnell die Fährtickets besorgen …
An unserem ersten Tag in Tanzania wollten wir dann heute KURZ in die City und die Tickets für die Fähre nach Sansibar besorgen. Ja, wir hatten den Wink mit dem Zaunpfahl am Vorabend im Visa Office noch nicht verstanden! „Mal eben kurz“ und „auf die schnelle“ ist halt einfach nicht drin.
Frage: Wie kommen wir zum Fährhafen?
Antwort: Am einfachsten mit dem Bajaji (einer Art TukTuk oder auch Maxi-Rasenmäher, Golf Caddy o.ä.)
Frage: Wie bekommen wir ein Bajaji?
Antwort: Einfach anrufen – am besten Hussein, der spricht gut englisch (Anekdote am Rande: Sowohl Henryk als auch die englische Hausdame konnten sich mit ihm am Telefon nur mit Händen und Füßen verständigen)..
Frage: Hussein, wann kannst du hier sein und uns abholen?
Antwort: Yes, I coming!
Nach über eine Stunde war er dann tatsächlich da und nahm uns mit auf eine – sagen wir mal abenteuerliche – Fahrt durch den tansanischen Großstadtdschungel. Die Fahrt bis zum Hafen über rumpelige „Straßen“ auf nicht existierenden dritten Fahrstreifen im wilden Links- (und manchmal doch auch Rechts-)Verkehr dauerte übrigens geschlagene anderthalb Stunden.
Inklusive Anstehen bei Azam Ferrys (ja, wir konnten den verruchten Straßenhändlern entkommen) und kurzem Ausflug in ein Shopping Center dauerte die Expedition Fährtickets kaufen dann in Summe den gesamten Tag. Aber es war ein großer Spaß und eine gute Lektion, dass nicht alles immer schnell und effizient erfolgen muss. Manchmal sind die unerwarteten ja die schönsten Abenteuer.
Hussein holt uns übrigens morgen um sechs Uhr in der Früh ab, damit wir um 9:30 Uhr auch wirklich die Fähre erwischen. Mal schauen, ob er (pünktlich) kommt …
Mama Heike
schrieb amToll, was ihr erlebt und müsst schnell die deutsche Seele vergessen!
Bin gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf eure lachenden Gesichter und lustigen Berichte.
Bleibt gesund!
Liebe Wintergrüße
Mama Heike
Jan
schrieb amJa, auch ich schaue täglich nach neuen Posts & Abenteuern!
Und hoffe auf weitere Erfahrungsberichte und Schnappschüsse!
Liebe Grüße & bdd Jan