Komm mit ins Abenteuerland
Costa Rica zur Peak Season: Horden partywilliger und unterhaltungssüchtiger amerikanischer College-Studenten, die das Land bevölkern? Keine Spur! Abenteuer-Tourismus? Schon eher. Denn Costa Rica ist vor allem eins: ein großer Spielplatz für Jung und Alt.
Wir haben uns den Abenteuern gerne gestellt und mit Katy und Holger aus Berlin auch gleich noch zwei Mitstreiter gefunden, die sich mit uns gemeinsam den Herausforderungen des Landes stellten…
Challenge #1: Die perfekte Welle reiten
Wer sich schon mal am Surfen versucht hat, der braucht ab hier nicht weiterlesen, sondern darf schmunzelnd darüber nachsinnen, wie oft er selbst schon durch die Wellen geschleudert wurde als Spielball des Ozeans. Bis man dann endlich auf der Planke reitet, dauert es einfach. Und wir sprechen jetzt noch nicht vom Bottom Turn, den Henryk sich zum Ziel genommen hat…
Wir haben beide bereits diverse Surf-Versuche an verschiedenen Spots hinter uns – und es ist noch immer viel Luft nach oben, wie man so schön sagt – aber nirgendwo machte es bisher so viel Spaß wie im lauwarmen karibischen Meer rund um Puerto Viejo oder an der traumhaften Pazifikküste zwischen Nosara und Santa Teresa. Suchtfaktor hoch!
Challenge #2: Nicht gefressen werden
Costa Ricas Küsten locken nicht nur mit Spiel & Spaß, auch Spannung ist dabei. Auf der Suche nach Ei-ablegenden Schildkröten fuhren wir von der Karibik aus in den Tortuguero Nationalpark, den man nur mit dem Boot erreichen kann. Die Fahrt in dem klapprigen Kahn alleine war schon ein kleines Abenteuer. Das Gefährt tuckerte lautstark und viel zu beladen bei extrem niedrigen Wasserstand durch die braune Flußbrühe. Argwöhnisch beobachteten uns riesige Leguane, die in der Sonne brutzelten, kleine Kaimane, die im Wasser Kühlung suchten und viele andere Augenpaare, die lieber im Dschungel unentdeckt blieben…
Wir schafften es nach mehreren Stunden trockenen Fußes auf das Eiland (was für ein Wortspiel!!), um zu erfahren, dass die Schildkröten noch nicht bereit seien zur Eiablage. Kurzerhand wurde umgesattelt ins Kanu und zusammen mit unserem Guide Elvis ging es auf eine nachmittägliche Pirsch. Wir überlebten auch diesen Ausflug in den Dschungel – trotz Affen, die uns mit Kokosnüssen bewarfen und Spinnen, die sich arglistig auf Holger stürzten. Und was soll man sagen: ein Dschungel im Licht der einbrechenden Dämmerung ist einfach nur tierisch … schön!
Challenge #3: Mach mir den Tarzan
Ja, auch das klassische Touri-Programm haben wir voll durchgezogen! Im Mutterland des Zip-Lining, einer Art Seilbahn von Baum zu Baum, sind zumindest drei von uns wagemutig durch die Wipfel geschossen. Der Nebelwald Monteverdes und Santa Elenas ist der perfekte Ausgangsort für diesen Spaß. Nach einem eher beschaulichen Spaziergang über verschiedene Hängebrücken warteten 13 Seilbahnen, die längste über 1km lang, plus ein Tarzan-Swing (“einfach vom Podest in die Tiefe springen und sich auspendelten lassen”) auf Katy, Holger und mich. Henryk haben wir derweil bei den Colibris gelassen.
Bei einer deutlich leiseren Wanderung durch den Nebelwald (der übrigens im März leider nicht allzu nebelig ist) genossen wir dann noch einmal die Ausblicke, für die wir beim Zip-Lining noch nicht wirklich den Blick hatten: Der Vulkan Arenal erhob sich majestätisch aus dem Urwald und fauchte uns leise zu…
Challenge #4: Tanz auf dem Vulkan
Nicht dem Arenal sondern seinem Bruder Rincon de la Vieja galt unser weiteres Interesse. Eine Wanderung an den Kraterrand sollte es werden. Leider war der aktive Vulkan bei unserem Besuch etwas zu aktiv und daher für Besucher gesperrt. Alternativen gab es aber zu Genüge, z.B. der Sprung ins kalte Nass eines Wasserfalls und unzählige dampfende (und stinkende) Erdlöcher.
Challenge #5: Auto fahren in Costa Rica
Eine Herausforderung der ganz besonderen Art ist das Fahren des Mietwagens in Costa Rica. Nur rund 20 Prozent der Straßen im Land sind geteert – und selbst diese werden manchmal spontan wegen eines Erdrutsch gesperrt. Alle anderen Wege sind staubige Schotterpisten … wirklich sehr staubig und sehr schotterig!
Insbesondere an der südlichen Küste der Nicoya Peninsula am Pazifik kommt dazu, dass kleinere und größere Flussläufe durchquert werden müssen. Ein 4×4 ist dafür unverzichtbar – ebenso wie das vorherige prüfen der Wassertiefe, indem man zu Fuß durch den Fluß watet und den Wasserstand testet. Vorsicht Krokodile!!!
Challenge #6: Sonnenbrand vermeiden
Nur wenige Breitengrade nördlich des Äquators brennt die Sonne ordentlich. Da ist so eine Boots-Tour zur Tortuga Island im Golf von Nicoya schon eine echte Challenge. Man muss dem kristallklaren Wasser und dem weißen Sandstrand trotzen, beim Schnorcheln immer mit dem Strom schwimmen und den gegrillten Fisch anschließend unter schattigen Palmen genießen. Nicht zu vergessenen die Delfine und Rochen, die einen ständig verführen, bei rund 38 Grad zu lange an Deck des Bootes die Aussicht zu genießen … Ja, das Leben auf Costa Rica ist ein täglicher Kampf gegen den Sonnenbrand und manchmal einfach nicht fair!!!
… Das waren übrigens längst noch nicht alle Abenteuer aus Costa Rica: Holgers Kampf mit der Kakerlake, das Verkraften der gesalzenen Preise im Supermarkt, der bösartige Angriff des Leguans auf Katharina, Henryks beinahe-Armamputation und blaue Flecken, so groß wie Papayas, die schwere Entscheidung, welcher Fisch heute auf den Teller kommt, Katys Kampf mit den Viren… Aber dies alles sind Geschichten, die ein anderes mal erzählt werden …