Kunst im Tal – into the woods
Heimatbesuch in NRW – das bedeutet zum einen das Wiedersehen mit Freunden und Familie, zum anderen auch die Chance das Büro in Berlin mal wieder zurück zu lassen und OUT OF OFFICE auf Entdeckungsreise zu gehen. Und die Rhein-Ruhr Region hat besonders kulturell unglaublich viel zu bieten.
Neben den großen Museen in Düsseldorf oder Köln, dem Gasometer oder Zeche Zollverein sind es vor allem die kleineren versteckten »Juwelen«, die ich wirklich gerne aufsuche.
Ja, ich kann verstehen dass ein Ausstellungsbesuch besonders die Outdoor-Junkies unter euch als Ausgleich zum Indoor-Büroalltag eher wenig reizt. Doch es gibt eine wirklich tolle Möglichkeit, diese scheinbar unterschiedliche Interessen miteinander zu verbinden und Kunst in der freien Natur zu bestaunen. Den »Kunst Berg« in Velbert Langenberg haben wir euch bereits vorgestellt – nun will ich euch den nur wenige Kilometer entfernten Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal vorstellen.
Im Wald der Skulpturen
Richtig gehört, Wuppertal, die graue Stadt mit der Schwebebahn, dem Zoo und dem ewigen Regen, ist nicht nur Heimat von Pina Bausch als kunstschaffende Persönlichkeit. Es ist auch die Wahlheimat des britischen Bildhauers Tony Cragg und eben dieser hat 2006 die Villa Waldfrieden samt 12 Hektar großer Parkanlage zwischen den Stadtzentren Elberfeld und Barmen erworben, um hier dauerhaft eine Auswahl seiner Skulpturen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
GET OUT – Come in!
Egal zu welcher Jahreszeit ihr den Park besucht – es erwarten euch moderne Skulpturen, die scheinbar »nicht von diesem Stern« sind. Eigenständig in Form, Farbe, Größe und Material wirken sie einerseits völlig fehl am Platz, andererseits perfekt zwischen alten Laubbäumen oder auf inselartigen Rasenflächen in Szene gesetzt. Zudem verändern die Arbeiten Form und Wirkung je nach Standort des Betrachters. Das schönste jedoch ist das Konzept, Kunst nicht in einem geschlossenen Ausstellungsraum sondern in einer höchst lebendigen, natürlichen Umgebung interagieren und wirken zu lassen. Art meets nature – I like it!
Auch die Villa Waldfrieden selbst ist ein echter Hingucker – von außen und innen. Das architektonische Konzept basiert auf einer dynamischen Formsprache im Inneren, das auf die Bewegungen der Bewohner abgestimmt ist, während sich die organische Außengestalt in Landschaft und Naturraum einfügen soll.
Zudem gibt es einen gläsernen Pavillon, der die witterungsanfällige Kunst beherbergt. Der puristische Glasraum spricht nicht nur Wuppertaler Architekturstudenten an. Durch die Transparenz stehen die Exponate genau wie die anderen Plastiken in Beziehung zur umgebenden Natur, samt Farb- und Lichtstimmungen. Und wer sich nach dem Gang über das Gelände aufwärmen oder stärken will – für das leibliche Wohl wird in einem netten Café mit schöner Terrasse gesorgt.
Am besten macht ihr euch ein eigenes Bild von Tony Craggs Skulpturenpark. Alle notwendigen Informationen zur Ausstellung, Öffnungszeiten und Preisen findet ihr hier.
Ich kann nur sagen: Es lohnt sich!