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Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

31. März 2024

Ob es hier wohl auch Bären gibt, frage ich arglos, als wir nach dem Besuch am Sylvensteinspeicher durch die nahen Wälder spazieren. Mikkel schaut mich mit großen Augen an, Henryk winkt ab. Zum Glück haben wir nicht gegoogelt…

Es ist mild, knapp 14 Grad im Tal. Zu mild für diese Jahreszeit. Im bayerischen Voralpenland, nur rund eine Autostunde entfernt von München, hat es Februar und März meist gut Schnee am Berg. Eigentlich. In diesem Jahr ist es hier – wie in so vielen Regionen der Alpen – frühlingshafter als sonst. Aber auch das hat durchaus seinen Reiz. Die wilde Flusslandschaft der Isar sprudelt und plätschert durchs Tal, weitläufige Waldlandschaften laden zu ausgedehnten Entdeckungen ein, und die Pisten des Skigebiets Brauneck, dem „Hausberg von München“, sind nach wie vor geöffnet, so dass der ein oder anderen Abfahrt nichts im Wege steht.

Vor uns liegt ein langes Wochenende in Lenggries, zwischen Wintersport und Frühlingserwachen… und auf den Spuren der Wildnis.

Tiefe Schluchten & wilde Wasser
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

An der Isar kommt man in Lenggries nicht vorbei. Sie zieht sich in einem breiten Band am Ortsrand vorbei, plätschert mal ganz leise, rauscht mal wild und rau. Ihr türkises Waser hat eine magische, türkise Farbe. Entlang der Ufer erstrecken sich weite Felder von weißem Kiesel, die über die Jahre rund geschliffen wurden. Mikkel liebt es, Steine zu versenken. Erwartungsvoll lauscht er dem lauten „Plopp“, wenn ein Kiesel in hoher Flugbahn auf der Wasseroberfläche einschlägt. Stundenlang kann er das machen. Und Henryk? Der findet es mindestens genauso spannend, einen Stein nach dem anderen über die Wasseroberfläche springen zu lassen.

Kaum sind wir in Lenggries angekommen und haben unser Lager in einen urigen kleinen Holz-Chalet auf dem Lenggrieser Bergcampingplatz bezogen, stehen wir auch schon an der Isar und werden eins mit der Natur. So schnell geht Ankommen und Runterkommen hier. Ich genieße die wärmenden Sonnenstrahlen im Gesicht, lausche dem meditativen Rauschen des Flusses und spaziere gemütlich hinter „meinen Jungs“ her, die auf der Suche nach den besten Steinen vorauspreschen.

Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Wer dem Verlauf des Flusses weiter folgt – im Sommer geht das zum Beispiel ganz ausgezeichnet mit dem Radl auf rund 300 Kilometer entlang des Isarwegs – der kommt zwangläufig am Sylvensteinsee vorbei. Wir nehmen das Auto und sind in gut 15 Minuten am Wasserspeicher, von dort aus laufen wir noch etwas weiter in Richtung Walchenklamm. Und wieder, Wasser überall. Unterhalb des schmalen Wanderwegs zieht sich eine tiefe Wasserader durch das unwegsame Gelände. Scheint es an einer Stelle noch wie ein ruhiger Tümpel, ist der Fluss nur wenige Meter weiter wieder ein reißender Strom, der sich über steile Felsen in die Tiefe stürzt.

Sicherlich eine perfekte Umgebung für alle, die Action lieben und sich beim Canyoning in die Schlucht wagen wollen. Nicht aber jetzt, so früh im Jahr. Wir sind an diesem Nachmittag beinahe allein im Wald. In der Ferne hören wir die Sägen der Forstarbeiter, die das Gebiet vorbereiten auf den beginnende Wandersaison. Gemächlich folgen wir dem Weg entlang der Klamm, bis sich das Gelände wieder öffnet und wir erneut an einem Kiesstrand stehen. Das Ufer ist unwegsam, das Dickicht dicht und undurchdringlich. Hier sagen sich sicherlich auch Fuchs und Hase gute Nacht. Oder aber… Bären? Ich frage mich, ob es die hier wohl gibt. Oder Wölfe?

Da stehen wir also, ein Jungtierchen, ein bäriger Papa und eine aufmerksame Wolfsmama, bereit ihre Familie gegen die Wildnis zu verteidigen. Wir müssen lachen, schütteln die tierischen Gedanken an die Wildnis um uns herum ab und lassen lieber kleine improvisierte Holz-Schiffchen den Strom hinab gleiten. Schön hier, in Lenggries. Wunderschön ruhig und einsam.

Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Später in unserem Holz-Häuschen auf dem Campingplatz google ich die Sache mit den Wölfen und Bären dann doch noch mal – und tatsächlich, ganz selten verirrt sich auch mal ein Bär in die Region. Die Wahrscheinlichkeit, dem Wildtier zu begegnen, ist allerdings extrem gering. Auch Wölfe leben im Voralpenland. Die zieht es allerdings dann doch eher auf die Almen und zu den Weidetieren – nicht unbedingt zur Freude der Almbauern…

Hier und jetzt gibt es aber erst einmal nur noch einen kleinen Mini-Wolf, der sich mit Vorliebe in seine gemütliche Bett-Höhle zurückzieht und sich in Lenggries schon pudelwohl fühlt.

Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Die größte Hüttendichte in den Alpen
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Nachdem wir das Tal und die wild-schöne Umgebung von Lenggries erkundet haben, zieht es uns nun doch auch einmal hoch hinaus – auf das Brauneck, um genau zu sein. Im Winter finden hier auf rund 34 Pistenkilometern sowohl Familien als auch sportlich ambitioniertere Abfahrer ihren Spaß. Auch Skitourengeher kommen ausreichend auf ihre Kosten (wir sehen überraschend viele in diesen Tagen). Im Sommer ist es ein Paradies für Wanderer. Egal zu welcher Jahreszeit man auf dem Brauneck unterwegs ist, eine Sache fällt auf: Die unglaubliche Dichte an urigen Hütten und Berggasthöfen, die mit einer zünftigen Brotzeit locken. Hier kann man es tatsächlich sehr gut aushalten, selbst wenn das Wetter einmal nicht so mitspielt oder die Beine schwer geworden sind und der Sinn nach Erholung steht. Kleiner Tipp: In der Florihütte gibt es gleich fünf Sorten hausgemachter Kaiserschmarrn, die allesamt ausgezeichnet sein sollen.

Wem das nicht reicht, auch abends haben die Hütten teilweise geöffnet. Wir haben uns zum Beispiel der geführten Laternenwanderung zur Reiseralm angeschlossen. Der rund einstündige Aufstieg führt einen gut befestig Forstweg durch den Wald hinauf zur Hütte. Die Gruppe wartet in regelmäßigen Abständen auf die „gemütlichsten“ innerhalb der Gruppe. Kurz vorm Ziel kann man mit etwas Glück noch Hirsche am Wildgehege antreffen. An der Terrasse der Reiseralm angekommen wird man mit einem wunderbaren Blick auf das beleuchtete Lenggries (und kühlen Drinks) belohnt.

Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, auch die Qualität der Pisten in diesen Tagen noch einmal auszutesten. Hier oben hat man einen fantastischen Ausblick und es erklärt sich warum die Region das „Tor zum Karwendel“ genannt wird. Am frühen Nachmittag ist dann aber auch gut mit Skifahren, die milden Temperaturen tun ihr Übriges, so dass dem Einkehrschwung auf die Hütten nichts mehr im Wege steht. Den Nachmittag lassen wir ganz entspannt am Berg ausklingen.

 

Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
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Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“
Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Eine kurze, aber intensive Auszeit im Voralpenland liegt hinter uns. Trotz, oder vielleicht sogar eher gerade wegen der eher milden Temperaturen, konnten wir in drei Tagen sehr verschiedene Facetten dieses landschaftlichen Juwels kennenlernen. Wir verstehen in jedem Fall, warum die Münchner ihren „Hausberg“ und die Region rund um Lenggries schätzen. Und natürlich auch, warum Fuchs, Hase, Bär und Wolf sich hier so gerne gute Nacht sagen!

Frühlingserwachen in Lenggries – ein Abstecher zum „Münchner Hausberg“

Hinweis: Wir bedanken uns beim Tourismusverband Lenggries für die Einladung zu einer individuellen Recherchereise in der Region. Dieser Artikel basiert auf einer Kooperation, spiegelt aber uneingeschränkt die Eindrücke der Autoren wider.

Mehr Informationen zu Lenggries findet ihr hier.

 

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