Mach dich nackig – in Warnemünde
Deutschland, ein Sommermärchen… Seit Tagen freuen wir uns über einen strahlend blauen Himmel mit unzähligen Sonnenstunden – und das ausnahmsweise mal nicht nur während wir im Büro schwitzen, sondern auch, wenn wir frei haben.
Im Ergebnis sind die Straßen in Berlin beinahe leer gefegt, jeder wollte am vergangenen Wochenende raus aus der Stadt Richtung Wasser. Aber Wasser ist nicht gleich Wasser. Wir wollten Meer!
Fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn
Nach Warnemünde an der Ostsee sind es rund 240 Kilometer. Zugegeben, das ist schon ein kleiner Ritt und setzt Zweierlei voraus: 1) Mobilität, z.B. in Form eines Autos und 2) die Bereitschaft, früh aufzustehen. Wir hatten letzten Sonntag beides. Um 7:30 Uhr ging es für vier Berliner Mädels und einen acht Monate alten Mini-Menschen los – zusammen mit vielen anderen Strandhungrigen… Trotz viel Verkehr und etwas längerer Parkplatzsuche fühlten wir bereits drei Stunden später echten Ostsee-Sand unter unseren Füßen. Wir erblickten das Meer, Möven und … viel nackte Haut. Richtig, da war ja was – die Freikörper-Kultur ist nach wie vor äußerst populär an den nord-ost-deutschen Küsten!
“Nude” ist in!
Einen herrlichen Tag lang aalten wir uns in der Sonne – zwischen Karl-Heinz (mindestens 80 Jahre und splitternackt) mit seiner Biggi, Uschi und ihrer Yoga-Freundin Adele, die leider etwas zu viel von ihrer Beweglichkeit unter Beweis stellten, sowie der “natürlichen” Mittvierzigerin Peggy und ihren drei kleinen Rackern Ron, Kevin und Yves. Nicht zu vergessen die gefühlten zehntausend anderen Badegäste entlang des Warnemünder Ostseestrandes. Gruselig? Keinewegs! Ein Gläschen Cremant zum zweiten Frühstück machte unsere sonnige Laune gleich noch ein Schlückchen sonniger – und die nahtlos braunen Charakterköpfe um uns herum waren durchaus unterhaltsam.
Fotos am FKK-Strand zu machen fühlt sich allerdings dann doch nicht wirklich willkommen an, also machte ich mich zu späterer Stunde auf, den Strand ein wenig entlang zu spazieren und die lokal eher seltene Spezis der Textil-Liebhaber an den anderen Strandabschnitten zu (be-)suchen. Ich fand sie – zusammen mit einer ordentlichen Portion echtem Urlaubsfeeling.
Sprotte oder Krabbe?
Irgendwann geht auch der schönste Kurz-Urlaubstag einmal zu Ende – allerdings nicht ohne das obligatorische Fischbrötchen von Backfisch-Tilo im Warnemünder Hafen. Es dämmerte bereits, als wir uns leicht gerötet und erschöpft aber sehr zufrieden auf den Heimweg nach Berlin machten.
So ein Tag mit den Anhängern der Freikörperkultur ist durchaus spaßig. Beim nächsten Mal geht´s dann auf den Darß, schauen, wie es da so ist…