Mallorca Olé – aber bitte entspannt
Probier’s mal… mit Gemütlichkeit! So oder ähnlich lautete das inoffizielle Motto unseres illustren Ausflugs auf die wunderbare Baleareninsel Mallorca. Natürlich ist es längst kein Geheimnis mehr, dass die Perle im Mittelmeer mehr zu bieten hat als Ballermann, Sangria und Bettenburgen.
Aber wo genau sind sie denn nun, die unentdeckten Pfade? Wo genießt man idyllische Sonnenuntergänge noch alleine am Strand? In welcher Bar wird wirklich nur spanisch gesprochen? Wir verraten euch unsere Hot Spots, wo das Leben Out Of Office noch so richtig entspannt daher kommt…
Zwischen Himmel und Erde
Schon mal eine Nacht im Kloster verbracht? Wir bislang (auch) nicht. Auf der Suche nach Entschleunigung und balearischer Authentizität klang „Kloster“ aber nach einem ausgesprochen guten Plan. Also auf nach Randa, einem beschaulichen Dorf nahe Llucmajor, nordöstlich von Palma gelegen. Tief im Inland erhebt sich oberhalb des Ortes der Puig de Randa. Und an dessem höchsten Punkt thront auf 548 Meter das Santuari de Cura, ein Kloster aus dem 13. Jahrhundert. Unsere Herberge.
Ganz gleich, ob man mit dem Mietwagen durch die engen Gassen von Randa und dann weiter die knapp fünf Kilometer bergauf von Haarnadelkurve zu Haarnadelkurve manövriert oder sich einem der zahlreichen Trüppchen Rennradfahrer anschließt, um strampelnd das Ziel zu erreichen – ins Schwitzen kommt man auf dem Weg nach Cura in jedem Fall. Am Ende jedoch erwartete uns ein Idyll jenseits von Handyempfang und Strandtrubel mit dem wahrscheinlich schönsten Ausblick der Insel. Und spätestens wenn am frühen Abend die Tagesausflügler und Sportskanonen mit ihren Rennrädern wieder den Heimweg antreten, wird es still im Santuari de Cura. Die Sonne versinkt rotgolden am Horizont, ein feiner Wolkennebel umgibt die altehrwürdigen Klostermauern, die Vögel verstummen. Absolute Ruhe, zwischen Himmel und Erde.
Kindheitserinnerungen
Ortswechsel. Die Ostküste Mallorcas von Cala Ratjada bis Colonia Sant Jordi ist nicht unbedingt bekannt für sehenswerte architektonische Meisterleistungen und Bilderbuch-Urlaubsdomizile. Und doch gibt es sie noch: Die kleinen, romantischen Fischerdörfchen aus anno dazumal. Cala Figuera ist eines davon – allerdings verrät das auch beinahe jeder Reiseführer. Dennoch ist der Ort weiterhin erstaunlich wenig trubelig. Die Handvoll Touristen, die sich doch dorthin verirren, sind dann eher Typ Lehrerehepaar, Yoga-Freundinnen jenseits der 45 oder aber ambitionierte Pensionäre mit Bildungsanspruch. Für mich aber ist es vor allem das Dörfchen, in dem ich viele Sommer meiner Kindheit verbringen durfte. Mama und Tochter, Sommerferien am Mittelmeer, das Lustige Taschenbuch am Strand lesen, Kopfsprung üben im Pool, lästige Spaziergang rund um den Hafen, Eis in der Hand und abends auf dem Balkon Mastermind zocken, dazu Kakao und spanische Chips. Vielleicht bin ich deshalb nicht ganz objektiv. Aber für mich ist Cala Figuera einer der schönsten Orte auf Mallorca. Mein Kindheits-Mallorca.
Gekommen, um zu bleiben
Nicht immer braucht es Meerblick zum Insel-Glück. Eine echte Oase im Inland ist das Boutique Hotel Son Julia. Die wunderschöne Finca aus dem 15. Jahrhundert gehörte ursprünglich einer wohlhabenden Adelsfamilie namens “Julia”, die das fruchtbare Land rund um das Anwesen mit Mandel-, Feigen-, Johannisbeer- und Olivenbäumen bewirtschaftete. Noch heute gibt es viele originale Zeugnisse dieser Zeit, wie zum Beispiel einen alten Brunnen. Mit nur 25 Zimmern, einige davon mit privater Terrasse, ist es ein beschauliches und wirklich hinreißendes Domizil. Den erholungshungrigen Gästen stehen unter anderem zwei große Außenpools, ein Innenpool, diverse Sportmöglichkeiten und ein exquisites Restaurants zur Verfügung. Das wunderbare Langschläferfrühstück am Morgen im Garten lädt zum Verweilen ein. Und wer (wie ich) dann immer noch nicht genug hat vom Entspannen, der gönnt sich noch eine Massage im hauseigenen Spa. Ein exklusives, aber vor allem auch unglaublich charmantes Finca-Hotel der Extraklasse, wo es sich vortrefflich abschalten lässt. Unser Geheimtipp für alle, die sich richtig verwöhnen lassen und auch mal “etwas gönnen” wollen.
Mehr Informationen: www.sonjulia.com
Auf einsamen Pfaden
Die Westküste Mallorcas ist beinahe zu schön, um wahr zu sein. Und im Gegensatz zur Ostküste muss man hier auch nicht lange suchen nach Stille und Einsamkeit. Urige Bergdörfchen, enge Serpentinenstraße, schroffe Felsküsten und ein scheinbar unendlicher Blick über das Meer. Die Route, die den meisten Mallorca-Besuchern bekannt ist, ist ein Ausflug mit dem Mietwagen von Valdemossa über Deià bis nach Sóller (oder umgekehrt). Aber… statt von Valdemossa aus die Küste nach Norden zu erkunden, lohnt es sich, den Weg nach Süden einzuschlagen. Banyalbufar ist eines der Küstenstädtchen, die sich da noch so verstecken – ein Ort, vielleicht sogar noch schöner als die bekannten Schwestern weiter nördlich.
Die Region liegt mitten im UNESCO Weltnaturerbe-Gebiet Serra de Tramuntana. Das Gebirge ist ein Wander-Eldorado und dabei so weitläufig, dass man zuweilen vollkommen einsam unterwegs ist und kaum einen Menschen begegnet. Früh morgens machten wir uns auf von Banyalbufar ins beschauliches Esporles. Dort einen Café con Leche am Markt, weitere 2 Stunden Fußweg zum Fischerdorf Port de Canonge und einmal die Füße ins Wasser gehalten. Am Nachmittag kann man dann über einen Küstenweg in rund 1,5 Stunden zurück zum Ausgangsort. Immer das Rauschen der Wellen in den Ohren und den Geruch von Pinienwäldern in der Nase – besser geht es kaum.
Wer sich (wie wir) etwas in Banyalbufar verliebt hat und gerne einige Tage dort bleiben möchte, dem können wir die private Unterkunft von Esther und ihrem zauberhaften Vater Miguel empfehlen. Klein, aber wahnsinnig gemütlich. Urlaubsfeeling pur!
Un Puerto tranquilo – Porto Colom
Vielleicht unsere überraschendste Neu-Entdeckung auf Mallorca: Porto Colom. Ein uriger Hafen, nicht ganz so romantisch wie der von Cala Figuera – aber mindestens genauso pittoresk. Wobei das eigentliche Highlight nicht einmal der Hafen selbst ist (der ist nämlich auch bereits recht bekannt und alles andere als ein Geheimtipp), sondern vielmehr die dem Hafen gegenüber liegende Bucht. Ihr Name? Ausgerechnet… El Arenal! Unbedingt einkehren in die Blue Bar Chiringuito auf ein kühles Bier oder einen Weißwein und fangfrischen Fisch vom Grill. Hier wird übrigens (fast) nur Spanisch gesprochen. Das ist der Moment, in dem man die Zeit dann endgültig aus den Augen verliert und das Office gaaaanz weit weg ist!
Unser Fazit zu Mallorca – es gibt sie tatsächlich, die einsamen Orte, die Pfade, auf denen man vollkommen alleine unterwegs ist, die spanischen Plätze und die Häfen, in denen die Zeit still zu stehen scheint. Und dazu: Jede Menge leckeren Rotwein, gegrillten Fisch, Aioli, Oliven und Bocadillo sowie Sonne satt, Meeresrauschen und nicht zu vergessen… perfektes Abendrot! Mallorca – olé.
PS. Eine weitere Anekdote zum Thema “Deutschlands liebste Ferieninsel”, die Henryk fast zur Verzweiflung gebracht hat, wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. Mehr dazu, bald auf OUT OF OFFICE. Seid gespannt!
1000hotels.net
schrieb amJa war diesen Herbst dort segeln und Insel ist wunderschön mit auch tollen Luxushotels, gerade bei Deia
Gruß Philipp
The very beaten Tracks of Mallorca |
schrieb am[…] Wenn wir unterwegs sind, folgen wir stets dem einem Leitgedanken: Genieße deine Qualitätszeit außerhalb des Büros und des stressigen Arbeitsalltags! Egal wohin oder wie du reist, ob entspannt, sportlich mit Kulturprogramm, ob du dich verwöhnen lässt, den inneren Schweinekund bekämpfst oder die Komfortzone verlässt – hab Spaß daran und denke stets freudig an das Erlebte zurück. Wie ausgezeichnet das auf Mallorca zuweilen funktioniert, haben wir schon in unserem ersten Artikel … […]