Einsamkeit in Bestlage – die Pineblue Villas auf Usedom
Ich wärme deine kalte, kleine Hand und halte sie ganz fest. Wir lauschen dem Rauschen der Brandung, lassen uns den eisigen Wind um die Nase wehen und beobachten die Zugvögel am Horizont. Die Zeit steht still. Es gibt nur uns.
Es ist Mitte Januar und wir sind auf Usedom. Wir fahren durch Alleen mit uralten, knorrigen Eichen, nicht ein einziges Auto kommt uns entgegen. Später schlittern wir an einem menschenleeren Strand über Eisschollen, die in den Sand gespült wurden. Allein. Oh, ich mag dieses „andere“ Usedom.
Der Sommer auf der Insel ist lebendiger: Buntes Treiben und Kinderlachen. Badegäste, die entspannt auf der kilometerlangen Europapromenade zwischen den Kaiserbädern Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck bis ins polnische Swinemünde flanieren, vorbei an herrschaftlichen Villen. Spaziergänger, Jogger, Radler… Musik und Tanz am Abend auf den großen Plätzen vor den historischen Seebrücken. Der Geruch von Sonnencreme und Backfisch in der salzigen Luft. Auch schön – aber eben anders.
Jetzt ziehen Nebenschwaden über das Meer. Die meisten Gäste, die sich dafür entschieden hatten, den Jahreswechsel an der Ostsee zu verbringen, sind Anfang Januar wieder aufgebrochen – zurück nach Hamburg, Berlin und weiter. Nun liegt die Insel im Winterschlaf. Und gemeinsam mit ihr schalten auch wir ab und genießen die Stille.
Selbst viele Hotels und Pensionen auf Usedom haben bis zum Frühjahr Ruhezeit. Aber glücklicherweise nicht alle. Eine zauberhafte Ausnahme sind die Pineblue Villas gleich hinter den Dünen. Herzstück ist die wunderschöne Gründerzeitvilla aus dem Jahr 1896, mitten in einer weitläufigen, denkmalgeschützten Parkanlage. Ein magischer Ort, zu dem es wahrscheinlich unendlich viele Geschichten zu erzählen gibt. Geschichten aus einer längst vergangenen Zeit.
Mit viel Liebe zum Detail und einem ausgesprochen hohen Designverständnis hat Betreiberin Andrea Breitengraser in den letzten Jahren das ehemalige Hotel in ein luxuriöses Ensemble mit geschmackvollen, großzügigen Ferienwohnungen verwandelt. Die Suiten im Haupthaus greifen den Charme und die Architektur des historischen Gebäudes auf. Zusätzlich befindet sich in der Alten Villa ein Spa-Bereich mit zwei Saunen. Ein stilvoller Salon sowie eine große Gesellschaftsküche, die allen Gästen jederzeit zur Verfügung steht, gehört ebenfalls dazu.
Neben den sieben großen Suiten in der Alten Villa gibt es im Garten drei moderne und puristische Neubauten, die in einem spannenden Kontrast stehen zum historischen Haupthaus und dem ehemaligen Kutscherhaus. Die Häuser im Garten verfügen über bis zu drei Schlafzimmer und sind damit perfekt für Familien oder befreundete Paare geeignet.
Egal, ob Suite oder Haus – die Pineblue Villas sind keine einfachen Ferienwohnungen, sondern ziemlich hohes Niveau. Der größte Luxus ist jedoch die Weitläufigkeit in der gesamten Unterkunft. Hier hat man Luft zum Atmen und zum Abschalten. Beim Umbau haben sich Andrea Breitengraser und ihr Team bewusst für Großzügigkeit entschieden anstatt auf viele, kleine Einheiten zu setzen. Und genau dieses Raumangebot ist ein kostbares und seltenes Geschenk, ganz besonders hier auf Usedom.
Mikkel hat riesigen Spaß, als er im Park durch den Schnee tobt, jede Ecke genau erkundet, auf einer kleinen Mauer balanciert und sich hinter den alten Kiefern versteckt. Durch das Gartentor gelangen wir direkt zu den Dünen, dahinter erstreckt sich der breite Strand. Das Kreischen der Möwen ist allgegenwärtig. Und genau wie die Vögel fühlen wir uns frei und leicht. Was für ein schöner Ort, was für eine schöne Zeit. Ich will noch nicht gehen.
Unser Tipp: Während im Sommer die Pineblue Villas häufig schon lange ausgebucht sind, gibt es in der Nebensaison oft kurzfristige Verfügbarkeiten. Auch wir haben uns recht spontan für diese Auszeit von der Großstadt entschieden. Und auch, wenn es nur ein kurzer Besuch war auf Usedom und in den Pineblue Villas, das Abschalten von 100 auf 0 hat nur einen Wimpernschlag gedauert. Die Erinnerungen an diese stille Zeit an der Ostsee hallt jedoch bis heute in uns nach.
Wir bedanken uns beim gesamten Team der Pineblue Villas für die Gastfreundschaft und freuen uns auf ein Wiedersehen.
Hinweis: Dieser Artikel beruht auf einer Einladung durch die Unterkunft, spiegelt jedoch uneingeschränkt die Eindrücke der Autoren wieder. Mehr Informationen findet ihr hier.