Roadtrip durch Jordanien – Teil 2
Amman, Ajloun, Totes Meer und Dana haben wir bereits hinter uns gelassen… Am vierten Tag unserer Reise nach Jordanien wartet nun ein weiteres absolutes Highlight auf uns: Petra! Gewaltige, rote Felswände, beeindruckende Mausoleen – kurz: eines der größten von Menschen und Natur gleichermaßen geschaffenes Kulturerbe.
TAG 4: EIN TAG IN PETRA
Der Weg in die legendäre Felsenstadt führt durch einen knapp zwei Kilometer langen Canyon. Rechts und links von uns erheben sich bis zu 80 Meter hohe Felswände. Diffus fällt das Licht durch Nischen. Wir wandern beinahe alleine auf dem schmalen Pfad, ab und an überholt uns ein klappriger Karren, der einzelne Touristen dank einer Pferdestärke schneller ans Ziel bringt, als wir es zu Fuß sind. Ob sich diese Hast lohnt, wage ich allerdings zu bezweifeln. Ich genieße jeden einzelnen Meter, den wir zurücklegen, und sauge die unwirkliche Stimmung in mich auf.
Und dann geht es plötzlich ganz schnell. Ich kehre um eine letzte Ecke – plötzlich erhebt sich groß und mächtig die legendäre Schatzkammer “Al-Khazneh” vor mir (das ist der Moment, in dem vor allem Fans von Indiana Jones erstarren!).
Kennt ihr das Gefühl, wenn man live vor einer Sehenswürdigkeit steht und dann denkt: “Hatte ich mir viel größer vorgestellt! Sieht auf Bildern immer mächtiger aus!” – in Petra erging es mir genau andersherum. Der Tempel ist noch viel, viel imposanter, als ich es je gedacht hätte! Einfach unbeschreiblich!
Das Tal Petra hat aber noch mehr zu bieten als diesen einen berühmten Tempel. Das Areal ist riesig – und auch wenn die Häuser von Petra durch ein Erdbeben größtenteils zerstört wurden, sind noch jede Menge Grabmäler und Paläste gut erhalten. Regelmäßig werden neue Relikte der Vergangenheit entdeckt. Insgesamt sind wir an diesem Tag rund 20 Kilometer unterwegs, klettern auf Erhebungen, durchwandern einen Großteil des Tals und erklimmen die über 800 Stufen bis zum alten Kloster, gleich unterhalb von Petras “most beautiful view point”. Am Abend brennen die Füße – zum Glück gibt es aber auch Plätze, die zum Verweilen einladen… Und wer gar nicht mehr laufen mag, kann einen der vielen Esel nehmen, die im Tal unterwegs sind!
TAG 5: VON WADI MUSA NACH WADI RUM
Die Eindrücke des Besuchs in Petra halten noch lange nach, als wir am folgenden Tag Wadi Musa verlassen in Richtung Wadi Rum. Die trockene Wüste ist ein scheinbar zeitloser Ort. Wind und Wetter haben die Felsen beeindruckend gezeichnet. Die Region wird häufig auch als “Tal des Mondes” bezeichnet – wahrscheinlich, weil man sich hier wie auf einem fremden Planeten (oder eben Mond) fühlt. Passenderweise wurde hier zuletzt das Buch “Der Marsianer” verfilmt (sehr empfehlenswert!). Scheinbar ist die Natur Jordanien in vielerlei Hinsicht hollywoodreif.
Ob mit Jeep, Kamel oder mit dem Heißluftballon, Wadi Musa kann man aus verschiedenen Perspektiven entdecken. Wir entscheiden uns für einen 4 x 4 Drive und begeben uns auf Spurensuche – von Lawrence von Arabien bis zu den frühen Beduinen.
Unser Nachtlager schlagen wir an diesem Abend im “Sun City Camp” am Rande der Wüste auf. Beim traditionellen Wüsten BBQ “Zarb” lassen wir den Tag ausklingen und genießen die Stille dieses unwirklichen Ortes. Mond und Sterne gehen auf – und es ist fast zu kitschig und perfekt, um wahr zu sein. Mit der Perfektion ist es später dann auch vorbei, als ich mich fröstelnd ins Bett lege. Nachts wird es kalt in der Wüste – sehr, sehr kalt. Zwei Bettdecken haben kaum gereicht, um mich warm zu halten. Aber schön war es trotzdem!
TAG 6: DIE QUELLEN VON MA’IN
Wadi Rum war der südlichste Punkt unserer Jordanien-Reise. Mit ein wenig mehr Zeit hätte sich sicherlich auch ein Abstecher an den Golf von Aqaba noch gelohnt. So aber brechen wir am Morgen auf zurück in Richtung des Toten Meeres – der letzte Stopp unserer Reise heißt Hammamat Ma’in, die heißen Quellen von Mai’in. Es ist Freitag, Tag der Zusammenkunft der Muslime. In etwa vergleichbar mit unserem Sonntag. Entsprechend lebendig ist das Treiben im öffentlichen Bereich der Quellen. Wir checken ein in unserem Hotel, das glücklicherweise auch einen eigenen Pool und Spa-Bereich hat, der von den 63 Grad heißen natürlichen Quellen (eigentlich ein Wasserfall) gespeist wird. Entspannter könnte diese Rundreise wohl kaum enden, als mit einem Bad im angenehm warmen, mineralhaltigen Wasser.
UND DANN HEISST ES ABSCHIED NEHMEN
Nach einer Woche in Jordanien heißt ist es am nächsten Morgen Zeit, auf Wiedersehen zu sagen. Abschied nehmen von einem zauberhaften Stückchen Erde mit unglaublich herzlichen und offenen Menschen. Ich habe mich wirklich pudelwohl gefühlt in Jordanien – trotz meiner anfänglichen Skepsis in Bezug auf die Sicherheit im Land. In diesem Moment bin sicher, dass dies nicht mein letzter Besuch im Land war…
Hinweis: Dieser Reisebericht beruht auf einer Einladung zu einer Bloggerreise mit freundlicher Unterstützung durch das Jordan Tourism Board, spiegelt aber uneingeschränkt die Erlebnisse und Erfahrungen der Autorin wieder.
Roadtrip durch Jordanien – Teil 1 |
schrieb am[…] Jones zu wandeln, und wie wir die letzten Tage in Jordanien verbracht haben, berichte ich Euch dann im nächsten Artikel… Für heute genießen wir noch einmal einen fulminanten Sonnenuntergang on the […]
Hartmut Berlet
schrieb amPhantastisch !!
Einen solch starken Bericht, mit diesen impressiven Bildern, habe ich noch in keinem Reisebüro-Prospekt gelesen: Lustvoll + informativ + witzig ( z.B. die Bildfolge: „Best view in Jordan und danach der Blick des Esels hinunter in den grandiosen Canyon ).
Wenn es in JORDANIEN wirklich nicht so gefährlich ist durch die fürchterlichen IS-Terroristen, dann werden wir bestimmt auch nach JORDANIEN reisen.
Wir folgen dann genau KATHARINA`s Spuren.
Herzlichst!
Hartmut
Katharina
schrieb amLieber Hartmut,
vielen Dank für deine zauberhaften Worte! Ich freue mich, dass dir Bilder und Erzählungen gefallen und kann Euch nur ermutigen, dieses spannende Land auch einmal zu besuchen!
Herzliche Grüße., Katharina
Nicole
schrieb amLiebe Katharina,
toller Bericht und einfach nur traumhafte Bilder! Jordanien hatte ich nie auf dem Schirm, aber in letzter Zeit habe ich mehr und mehr Berichte über das Land gelesen und finde es immer spannender als Reiseziel. Mit kleinen Kindern ist das aber wohl eher nichts, schätze ich. Jordanien läuft ja aber nicht weg, oder vielleicht lassen mich meine Lieben ja auch mal alleine verreisen 🙂
Liebe Grüße und danke für die tollen Eindrücke!!
Nicole
Katharina
schrieb amHi Nicole,
schön, dass dir der Beitrag gefällt und ich kann dir wirklich nur empfehlen, das Land zu besuchen – selbst mit kleinen Kindern, schließlich gibt es auch jede Menge Action in der Wüste, Kamele und leckere süße Naschereien. Aber kommt sicherlich ein wenig auf das Alter an. So oder so, viel Spaß beim Reisen und Entdecken weiterhin. Genieße deine Zeit Out of Office!
LG von Katharina & Henryk