Tongariro Alpine Crossing
Die Nacht, bevor wir uns in den Tongariro Nationalpark im Zentrum der Nordinsel Neuseelands aufmachten, war mit Abstand die kälteste, die wir während unserer Zeit am anderen Ende der Welt erlebten.
Bodenfrost, vereiste Scheiben, kleine Wölkchen vorm Gesicht beim Atmen. Und ausgerechnet bei diesen Außenbedingungen steht der Wecker auf muntere 5:15 Uhr. Zähneputzen bei Minus-Graden, um rechtzeitig den Shuttle zum Ausgangsort des Abenteuers „Tongariro Alpine Crossing“ zu erreichen. Doch wir haderten nicht weiter mit unserem Schicksal, sondern freuten uns auf einen erlebnisreichen Tag!
Auf zum “Schicksalsberg”
Als wir uns bei Sonnenaufgang auf den Weg machten, waren es noch immer -5 Grad. Vor uns lagen 19,4 km durch karge Vulkanlandschaften. Willkommen in “Mordor”! Hier wurde schon das Schicksal des Bösen im “Herrn der Ringe” besiegelt – mal sehen, was der Berg für uns bereit hält…
Schicksale in Bewegung
Das Abenteuer Tongariro Alpine Crossing begann noch recht harmlos. Auf gut präparierten Wegen schlängelten wir uns mit überraschend vielen anderen Menschen durch eine sumpfige Grassteppe. Da die meisten Besucher den Shuttle-Service am Morgen in Anspruch nehmen, um am Ende des Tages zurück an ihrem Auto auszukommen, brechen die Wanderer leider alle mehr oder weniger zeitgleich auf. Masse in Bewegung! Wir waren zuweilen etwas frustriert – hatten wir doch zuletzt immer den Luxus genossen, auf den Wanderungen in Neuseeland alleine unterwegs zu sein.
Beim Anblick des ein oder anderen (meist noch recht jungen) Wanderfreund, waren wir uns nicht ganz sicher, ob der Berg es heute gut mit ihm meinen würde. Vans, kurze Hosen, Lederjacke – eventuell nicht die beste Idee für ein alpines Abenteuer.
Den belebten Weg vor und hinter uns blendeten wir kurzerhand aus, konzentrierten uns statt dessen auf die beeindruckenden, zum Teil noch wolkenverhangenen Landschaften rechts und links von uns – und überließen die “jungen Wilden” damit ihrem Schicksal…
Nicht ganz ausblenden konnte man allerdings die Anstrengung, die mit diesen Ausblicken verbunden war. Die ersten Stunden ging es stets munter … bergauf!
Gipfelstürmer
Das Tongariro Crossing ist einer der so genannten “Great Walks” von Neuseeland und gilt (zu Recht) als schönste Tageswanderungen des Landes. Wer will, kann das Überqueren der Hochebene noch um den dreistündigen “Abstecher” zum Gipfel des Tongariro erweitern. Natürlich wollten wir… Und es hat sich gelohnt. Das Schicksal meinte es gut mit uns: Glücklich genossen wir die wärmenden Sonnenstrahlen und den Wahnsinnsblick vom Kraterrand auf den gegenüberliegenden Vulkan Ngauruhoe!
Das Schicksal herausgefordert: You are entering a hazardous zone!
Zurück vom Gipfel ging es weiter in den hochaktiven vulkanischen Bereich des Nationalparks. Vorbei an toxischen Seen und durch unwirkliche, lebensfeindliche Ebenen. Nebel stiegen auf und es müffelte ordentlich nach Schwefel. Einmal mehr konnte man gut nachvollziehen, warum Peter Jackson diese Umgebung als Schauplatz des höllischen “Mordors” für seine “Herr der Ringe” Verfilmung gewählt hat.
Zum Ende des Tages führte der Weg uns dann wieder durch rot-golden blühende Graslandschaften. Doch auch hier war der Vulkanismus noch immer in jeder Ecke erlebbar. Glücklich und erschöpft erreichten wir nach gut acht Stunden den Parkplatz am Ende des Tongariro Alpine Crossing. Kälte und Anstrengung waren schnell vergessen. Die Wanderung ist wirklich einmalig und absolut empfehlenswert.
… Über das Schicksal der Turnschuh-tragenden Kiddies ist uns übrigens nichts weiter bekannt …
Stairway to heaven |
schrieb am[…] Through foggy clouds, over volcanic soil, up and up and up, taking hundreds of snowy steps. It was one of the most mysterious stairways we overcame while traveling around the globe. But maybe it also was the biggest adventure of all. “… one to bring them all and in […]