Villnöss, Südtirol (Werbung) 

Villnöss – das Tal der Messners

9. August 2019

Wie spitze Zähne ragen sie in den Himmel – die markanten Gipfel der Geislergruppe, eine der wohl bekanntesten Felsformationen der Dolomiten und Wahrzeichen des Villnösstals. Und in diesem Sommer: unsere neuen „Nachbarn“!

Zum Ende unserer Sommerfrische in Südtirol wollten wir noch einmal die pure, unverfälschte Bergwelt Südtirols genießen. Nachdem wir in Kaltern und Bozen das Wandern mit Mikkel im wahrsten Sinne des Wortes Schritt für Schritt angetestet haben, sollte in den Dolomiten jetzt das nächste Level folgen. Wir bezogen für zwei Wochen unser Quartier im Villnösstal, ein wunderschönes und bisher eher unberührtes Fleckchen Erde. Wann immer wir im Vorfeld von unseren Plänen erzählten, als nächstes das Villnöss zu besuchen, war die Reaktion der Südtiroler die gleiche: „Ah, großartig“, seufzten sie. Gefolgt von der ergänzenden Information: „Da ist der Reinhold Messner geboren.“ Nun ja, dachten wir uns, wenn DIE Südtiroler Gallionsfigur des Bergsports in diesem Tal seine Kindheit und Jungend verbracht hat, dann ist das doch die perfekte Umgebung, um auch Mikkels Liebe für die Berge zu entfachen, oder?

Villnöss – das Tal der Messners

Von Günther bis Reinhold – die Messners im Villnöss

Sechs Gemeinden mit insgesamt 2.603 Einwohnern zählt das Villnöss. Der wohl bekannteste Sohn der Region, Reinhold, lebt allerdings nicht mehr hier. Sein Familienname jedoch ist im Tal verblieben. Vom Malermeister bis zum Tourismusdirektor – sie alle heißen Messner, auch wenn die wenigsten direkt mit der Bergsteigerfamilie verwandt sind. Selbst ein wirklich atemberaubender Klettersteig trägt den legendären Namen. Dieser ist allerdings nicht nach Reinhold, sondern nach seinem Bruder benannt: Der Günther Messner Steig. Er ist bei weitem nicht der einzige Weg, der unser Wanderer-Herz höher schlagen lässt. Tatsächlich ist der Naturpark rund um die Geislergruppe ein Eldorado für alle, die die Berge auf eine ruhige und sanfte Art erleben wollen. Warum ich das so betone? Es gibt tatsächlich ein Phänomen im Villnöss, dass diesem sanften Tourismus zuwiderläuft.

Villnöss – das Tal der Messners

No Drones, please!

Seit einigen Jahren pilgern immer mehr Touristen ins Villnöss, um ein Foto der kleine Kirche Sankt Johann in Ranui zu machen. Aber warum? Sicherlich ist die Kapelle wirklich hübsch anzusehen. Den Hype um das Kirchlein als Fotomotiv gibt es aber erst, seit es auf Instagram geteilt wurde. Das Schicksal, einen wahren „Social Media Star“ zu beherbergen, teilt das Villnöss mit anderen populären Orten in den Alpen – und auch im Villnöss sind die Anwohner nicht wirklich glücklich darüber. Je länger wir selbst vor Ort sind, desto besser können wir sie verstehen. Das kleine Paradies ist nicht gemacht für Massentourismus. „Die kommen mit dem Reisebus angefahren, laufen einmal quer über die Wiesen, lassen die Drohnen steigen und verschwinden wieder“, erklärt uns ein Bauer. „Was bleibt, ist Müll, kaputte Felder und der zusätzliche Verkehr.“

Villnöss – das Tal der Messners

Das eigentlich verrückte ist, dass das Villnöss eine Menge wunderschöne Aus- und Anblicke (und damit auch Fotomotiven) zu bieten hat – die Kapelle von Ranui ist nur ein Spot von vielen. Und doch ist es diese Instagram-Kirche, die alle sehen wollen. Weil sich die wenigsten die Zeit nehmen, das Villnöss mit Muße zu entdecken. An dieser Stelle können wir also nur noch einmal mahnen: Wenn ihr ins Tal kommen möchtet, dann bleibt auch eine Weile – es lohnt sich wirklich!

Tipp #1: Wandern am Fuße der Geislergruppe

Obwohl das Tal klein ist und die Anzahl der Hütten und Almen überschaubar, gab es in den zwei Wochen, in denen wir im Villnöss unterwegs waren, so gut wie keinen Tag, an dem wir den gleichen Wanderweg ein zweites Mal gegangen sind. Ausgangspunkt für die meisten Ausflüge in die Natur ist der Parkplatz an der Zanser Alm. Von hier aus führt beispielsweise der Adolf Munkel Weg, der zu den schönsten in den Dolomiten gehört, durch unterschiedliche Vegetation entlang der Geisler Nordwände, vorbei an der Gschnagenhardt– und Geisleralm Die reine Gehzeit beträgt ca. 4 Stunden, eine Einkehr in einer der Hütten ist ein Muss!

Villnöss – das Tal der Messners
Villnöss – das Tal der Messners
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Tipp #2: Der Rundweg zur Kaserill Alm

Ein weiterer familienfreundlicher, kurzer Rundweg führt von Zans aus in die entgegengesetzte Richtung am Fuße der Aferer Geisler über einen alten Heuweg zur Kaserill Alm. Diese Runde ist recht gemütlich. Anstatt durch den Wald und auf schmalen Pfaden, führt der Weg vor allem über die weiten Almwiesen (reine Gehzeit ca. 2,5 Stunden).

Villnöss – das Tal der Messners

Während Mikkel und ich auf der Terrasse der Kaserill Alm in der Sonne gefaulenzt haben, hat Henryk es sich nicht nehmen lassen, noch einen Abstecher zum Gipfelkreuz oberhalb der Schlüterhütte zu machen. Der traumhafte Ausblick entschädigt für den durchaus schweißtreibenden Aufstieg und „Umweg“ von knapp einer Stunde.

Villnöss – das Tal der Messners
Villnöss – das Tal der Messners
Villnöss – das Tal der Messners
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Tipp #3: Einmal um den Peitlerkofel

Der letzte Schnee des Winters machte es uns leider nicht möglich, die Runde um den Peitlerkofel in voller Länge zu laufen (Gehzeit ca. 5,5 Stunden). Aber auch schon auf halber Strecke lässt sich erahnen, was für eine fantastische Wanderung das ist. Start- und Endpunkt ist in diesem Fall nicht Zans, sondern der große Parkplatz am Würzjoch Pass.

Villnöss – das Tal der Messners
Villnöss – das Tal der Messners
Villnöss – das Tal der Messners
Villnöss – das Tal der Messners

Das alte Doktorenhaus

Als wir in unsere Sommerfrische in Südtirol gestartet sind, war unser Anspruch, dass wir nicht „nur“ reisen, wandern und erleben wollten, sondern vielmehr auch ankommen – als Familie. Unser Leben in Berlin eintauschen gegen einen Alltag in Südtirol. Nicht nur out of office, sondern auch out of the city sein. Wir wollten in das Gemeindeleben rund um unsere Herbergen eintauchen, mit den Menschen vor Ort in Kontakt kommen. Schon mit dem Babioshof in Kaltern, unserer ersten Station der Sommerfrische, haben wir eine solche Heimat gefunden. Im Villnöss waren wir – wie könnte es anders sein – zu Gast bei Messners. Oder besser gesagt in der Villa Messner. Das ehemalige Doktorenhaus wird heute von Monika und Hansjörg Messner als kleines, familiäres Hotel geleitet. Das Haus wurde gerade frisch renoviert und wir waren unter den ersten Gästen, als wir im Juni das großzügige Apartment unterm Dach bezogen – Panoramablick auf die Geislerspitzen inklusive.

Villnöss – das Tal der Messners
Villnöss – das Tal der Messners
Villnöss – das Tal der Messners

Monika und Hansjörg sind im Villnöss tief verwurzelt. Nicht zuletzt deshalb war es ihnen bei der Sanierung des Hotels wichtig, die Geschichte des ehemaligen Doktorenhauses zu erhalten. Mit viel Liebe zum Detail haben sie nicht nur eine einladende, moderne Atmosphäre geschaffen, sondern gleichzeitig die „alte Zeit“ erhalten.

Villnöss – das Tal der Messners
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Villnöss – das Tal der Messners
Villnöss – das Tal der Messners
Villnöss – das Tal der Messners

Ciao, Alto Adige…

Viel zu schnell ging sie vorbei, unsere Auszeit in Südtirol, die Sommerfrische in Kaltern und im Villnösstal. Wir wollten ankommen, eintauchen, Südtirol wirklich (er)leben. Und das durften wir – nicht zuletzt dank unserer tollen Gastgeber, die uns bei gemeinsamen Ausflügen, Grill-Abenden und dem ein oder anderen Glas Wein stets das Gefühl gegeben haben, zur Familie zu gehören. Vielen Dank für alles, wir freuen uns, auf jedes einzelne Wiedersehen!

Villnöss – das Tal der Messners
Villnöss – das Tal der Messners

Wir bedanken uns vor allem auch beim Südtiroler Tourismusverband für die Unterstützung dieser Reise sowie bei unseren Gastgebern vor Ort für die wunderbare Zeit. Der Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation, spiegelt jedoch uneingeschränkt die Meinung und Eindrücke der Autoren wieder.

Weitere Informationen zum Villnöss auch unter: https://www.suedtirol.info/de/regionen/dolomiten/villnoesstal 

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