Der Zauber von Key West
Wir haben in den letzten Jahren wirklich einen Menge gesehen und erlebt. Umso faszinierender ist es, dass man als Frequent Traveller keinesfalls abstumpft, sondern immer wieder aufs Neue begeistert wird – begeistert von Landschaften und Naturschauspielen, Begegnungen mit spannenden Menschen oder auch besonderen Stimmungen, die vom Licht, von Gerüchen oder Geräuschen geprägt sind. Keine Reise gleicht der anderen und (fast) jeder Ort ist eine Reise wert.
Es gibt aber auch besondere Plätze auf der Welt, denen ein ganz einzigartiger Zauber innezuwohnen scheint. Orte, die mich emotional berühren und die ich am liebsten nie wieder verlassen möchte – oder zumindest gleich wieder besuchen würde. Meine persönlichen »Happy Places«! Dazu gehören zum Beispiel Hawaii’s Big Island oder die Region um Lyngen in Norwegen. Seit letzter Woche ist ein weiterer hinzugekommen. Keine Vulkaninsel und auch keine verschneite Fjordlandschaft. Es ist eine Stadt verteilt auf mehrere Inseln, die südwestlichste Floridas und damit auch die südlichste der USA, rund 90 Meilen vor Kuba. Die Rede ist von Key West.
INSEL IM STROM
Key West ist die perfekte Mischung aus malerischen, pastellfarbenen Holzhäuschen im Kolonialstil, üppigen Pflanzen, karibischem Flair und einem bunten Treiben auf den Straßen. Das Klima ist tropisch und somit ganzjährig warm. Selbst die »Wintermonate« sind mit einer Durchschnittstemperatur von 24 °C deutlich wärmer als die Sommermonate in Deutschland! Es ist aber vor allem die lebensfrohe, offene Mentalität, die man überall auf den Straßen spürt. »One Human Family« lautet der Leitspruch der für Toleranz und Akzeptanz bekannten Region. Es verwundert also nicht, dass sich neben einer ausgeprägten Schwulen und Lesben Szene auch allerhand Paradiesvögel in der Stadt angesiedelt haben. Obwohl Key West ein Besuchermagnet ist, hat man nicht das Gefühl, eine touristische Kunstwelt zu betreten. Der Flair der Stadt scheint dem Besucherstrom unbeeindruckt zu trotzen, gleich einer Insel in der Brandung. Mir gefallen solche kraftvollen Orte!
WORLD´S BEST PLACES TO STAY
Wir hatten das Glück, dass auch unsere Herberge direkt in der schönen Oldtown von Key West lag. Wenige Meter von der trubeligen Duval Street entfernt bezogen wir das Hotel Marquesa, das vom Travel und Leisure Magazin zu Recht in die Liste der weltweit besten 500 Hotels aufgenommen wurde. Die vier weißen Gebäude säumen einen traumhaften Innenhof mit Palmen und zwei kleinen Pools. Das besondere an dieser durchaus luxuriösen Herberge: Es ist nicht Prunk und Protz, der die Atmosphäre prägt, sondern vielmehr das familiäre Miteinander. Man trifft sich am Eistee-Spender, hält ein Pläuschchen mit dem Nachbarn, scherzt mit dem Team und lächelt und genießt und lächelt und genießt…. Das Marquesa hat sicherlich ordentlich dazu beigetragen, dass Key West zu meinem jüngsten Happy Place geworden ist.
Wer sich noch etwas mehr gönnen möchte, der sollte ein Dinner im hoteleigenen Restaurant Café Marquesa einplanen. Der Charme des Lokals ist großartig, der Service mit einer guten Portion englischem Humor gesegnet und die Küche einfach unfassbar lecker. Das war der Ort, an dem ich zum ersten Mal “Grilled Lobster Tail” probieren durfte (eine absolute Spezialität auf den Keys) – und mich in dieses Gericht verliebte… Liebe geht nun mal durch den Magen. Lime Pie zum Dessert durfte natürlich auch nicht fehlen! Und spätestens nach dem Besuch einer der vielen lokalen Bakerys, die Chocolate Cookies so groß wie Frisbees verkaufen, stand für mich fest – Key West, I love you!
DER ALTE HENRYK UND DAS MEER
Wer den Golf von Mexiko und Key West bereist, der kommt natürlich nicht an Ernest Hemingway vorbei. Hotels mit Namen der Werke des Meisters, das Hemingway House (heutiger Sitz des Hemingway Museums), Leuchtreklamen mit Marlin Fischen oder die Lieblingsbars des Schriftstellers, Floppy Joe’s und Captain Tony’s, werben mit dem amerikanischen Literaturnobelpreisträger. Als Fan von „der Alte Man und das Meer“ musste ich natürlich auch rauf auf’s Wasser. Wir starteten actionreich bei einer rasanten Tour um die Insel mit Barefoot Billy´s Jetskis. Ich weiß nicht genau wie schnell man wirklich fahren könnte, denn bei 50 mph wurde Katharinas Gekreische hinter mir so laut, dass ich den Gashebel nicht weiter durchzog. Spritzendes Salzwasser, Wind um die Nase – that´s what I like!
Wer es entspannter (und vor allem leiser) mag, dem kann ich eine Wind & Wine Sunset Sailing Cruiseempfehlen. Rosa Sonnenuntergang, ein Gläschen Sperling Wine plus Delphine – genau das richtige für uns zwei Lovebirds. Wir umschipperten die vorgelagerte Insel „Sunset Key“, auf der Superstars wie Madonna oder Shaquille O´Neal Wochenendhäuser besitzen, genossen die sanfte Brise und mussten erneut feststellen: Das ist schon ein wirklich feines Plätzchen hier…
Am Ende ist es dann immer das selbe: Kaum daheim gelandet spüre ich wieder das Kribbeln – ich will wieder los. Berlin ist toll, Berlin ist bunt, trubelig, tolerant, man kann sehr gut essen, feiern, ausgehen, leben… doch liegt mein Happy Place eindeutig am Meer. Könnte ich das ganze Jahr mit Bordshorts und Flipflops herum laufen, wäre ich auch bereit dafür Abstriche zu machen und noch weiter von der zweiten großen Leidenschaft – verschneiten Bergen – wegzuziehen. Mal schauen, wohin es das nächste mal geht und ob mich das Ziel erneut verzaubert. Key West hat in jedem Fall einen festen Platz in meinem Herzen erobert!
Vielen Dank an den Tourismusverband der Florida Keys für die Einladung in dieses zauberhafte Welt am Südende Floridas. Der Artikel beruht auf einer Kooperation, spiegelt aber uneingeschränkt die Meinung und Eindrücke des Autoren wieder.
Weitere Informationen unter www.fla-keys.com.
Florida Keys – Roadtrip with Flamingos |
schrieb am[…] wichtigster Tipp ist aber: Nehmt euch ausreichend Zeit für euren Besuch in Key West, die Stadt am südlichsten Zipfel der USA, rund 90 Meilen vor der kubanischen Küste. Hier gibt es […]